Graz - Der Grazer Physiker Daniel Koller wurde am Freitag an der Grazer Universität mit 20.000 Euro ausgezeichnet. Der so genannte "Buchbinder-Preis" wurde dem 28-jährigen Physiker für seine Forschungsleistungen im Bereich der Nano-Optik verliehen. Die nach dem in Wels ansässigen Autoverleihunternehmen benannte Auszeichnung wurde zum zweiten Mal ausgeschrieben.

Vergeben wird die für österreichische Verhältnisse hohe Prämie an exzellente Nachwuchs-Forscher aller Fakultäten der Universität Graz, um ihnen damit eine finanzielle Basis für die Durchführung einer Dissertation zu geben. Die Dotierung mit 20.000 Euro ist nahezu doppelt so hoch wie die höchsten vom Land Steiermark dotierten Forschungspreise (drei zu je 10.900 Euro). Der Rektor der Uni Graz, Alfred Gutschelhofer, und Buchbinder-Rent a Car-Geschäftsführer Konrad Altenbuchner überreichten den Preis an Koller, der aus insgesamt 34 Bewerbern ausgewählt worden war.

Forschungsgebiet Lichttechnologie

Koller beschäftigt sich mit der Datenübertragung mittels optischer Signale, der so genannten Lichttechnologie. Die optische Datenübertragung ist schneller als herkömmliche, und es könnten höhere Kapazitäten erreicht werden. Die Nano-Optik-Gruppe am Institut für Physik der Universität Graz (Leitung: Joachim Krenn) zählt zu den international führenden Forschungsteams bei der Suche nach einem Weg, optische Signale im Nanobereich weiterzuleiten. An diesem Institut hat Koller im Rahmen seiner Dissertation Leuchtdioden aus Kunststoff für den Einsatz als Lichtquellen adaptiert und damit die Forschungsbedingungen entscheidend verbessert, befand die Jury.

Die miniaturisierten Leuchtdioden senden "flaches", zweidimensionales Licht aus, so genannte Oberflächenplasmonen, mit genau jenen Eigenschaften, wie sie die Wissenschaftler brauchen. Erstmals stehe damit eine optimale Lichtquelle zur Verfügung, die direkt in die nanostrukturierten Oberflächen eingebaut werden kann, an denen dann die Ausbreitung des Lichts untersucht wird. Diese Grundlagenforschung in der Nano-Optik schaffe die Basis für die weitere Entwicklung miniaturisierter Bauteile, sei es für Computerchips und Datenspeicherung oder hoch sensible Sensoren in Kraftfahrzeugen, Medizintechnik und Biotechnologie. (APA)