Die deutsche Staatsanwaltschaft will bei den
Ermittlungen in der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom zügig
vorankommen. "Wir wollen schnell handeln", sagte der Sprecher der
Bonner Behörde, Fred Apostel, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur
dpa. Einen Zeitplan wollte er aber nicht nennen. Angesichts der
Akten- und Datenflut sollten schon noch zwei bis drei Wochen ins Land
gehen. Apostel wollte nicht ausschließen, dass die Ermittlungen aber
auch Monate in Anspruch nehmen könnten.
Lastwagen voll mit Akten und Daten
Bei der bundesweiten Durchsuchung in der vergangenen Woche seien
mehrere Lastwagen voll mit Akten und Daten sichergestellt worden. Die
zu bewältigende Datenmenge bewege sich im Terabyte-Bereich. Zu
weiteren Spekulationen in der Presse unter anderem über eine
angebliche Bespitzelung der Bundesnetzagentur wollte er sich nicht
äußern. "Wir sagen erst einmal gar nichts mehr".
In der Spitzelaffäre ermittelt die Staatsanwaltschaft unter
anderem gegen den früheren Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und den
Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel. Während deren Amtszeit
hatte die Telekom Verbindungsdaten von Journalisten und
Aufsichtsräten überprüfen lassen, um undichte Stellen im Unternehmen
aufzuspüren, über die Interna an die Presse weitergegeben wurden. Die
Bespitzelung soll in den Jahr 2005 und teilweise in 2006
stattgefunden haben.
Die Deutsche Telekom hatte Mitte Mai Strafanzeige erstattet. Wenig
später brachte ein Bericht das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" die
Schnüffelaktivitäten ans Licht. Deutsche-Telekom-Chef René Obermann,
der ebenso wenig wie die übrigen Vorstandsmitglieder im Fadenkreuz
der Ermittler steht, hatte mehrfach eine schnelle und umfassende
Aufklärung der Affäre versprochen und beteuert, dass die Kundendaten
sicher seien.(APA/dpa)