München/Stuttgart - Der weltweite Höhenflug der Spritpreise und die Umstellung bei wichtigen Volumenmodellen haben den deutschen Premium-Autobauern einen durchwachsenen Monat beschert. Während BMW im Mai dank der Kleinwagenmarke Mini auf ein solides Plus kam, trat Audi weitgehend auf der Stelle. Mercedes verzeichnete sogar einen Absatzrückgang. Vor allem auf dem deutschen Heimatmarkt lief das Geschäft für alle drei Hersteller schlecht. Hier machten sich die hohen Spritpreise und die Unsicherheit über die Neuregelung der Kfz-Steuer bemerkbar.

Die BMW-Gruppe kam im Vergleich zum Vorjahresmonat weltweit auf 133.496 verkaufte Autos, was einem Absatzplus von 3,9 Prozent entsprach. Während die Marke BMW mit 110.704 verkauften Autos auf einen Zuwachs von 2 Prozent kam, zog der Absatz bei Mini um 14,2 Prozent auf 22.682 Fahrzeuge an. Schwächer entwickelte sich dagegen das Motorradgeschäft. Hier wurden im Mai 11.580 Maschinen verkauft. Dies waren 5,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. In den ersten fünf Monaten lag der Gruppenabsatz bei 618.731 Fahrzeugen. Dies waren 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. BMW hat sich für 2008 vorgenommen, den Vorjahres-Absatz von rund 1,5 Millionen Fahrzeugen zu übertreffen.

Absatzrückgang bei Mercedes-Pkws

Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz des Stuttgarter Konkurrenten Daimler meldete hingegen einen Absatzrückgang. Insgesamt wurden 111.100 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, smart und Maybach verkauft. Das waren vier Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Kernmarke Mercedes-Benz lieferte 98.100 Fahrzeuge aus und damit fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Als Grund für den Rückgang nannte ein Sprecher des Autobauers unter anderem einen Modellwechsel in der A- und B-Klasse. Üblicherweise warten einige Käufer dann auf das neue Modell. In den ersten fünf Monaten 2008 lag der Absatz in der Pkw- Sparte bei 548.800 Autos - zehn Prozent höher als im Vorjahr. Rückenwind gab es vor allem durch die deutlich gestiegenen Verkäufe des Kleinwagens smart.

Bei der VW-Tochter Audi kam im Mai wegen des Modellwechsels beim A4 unter dem Strich nur ein kleines Plus heraus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterte die Zahl der verkauften Autos um 0,8 Prozent auf 88.200. In den ersten fünf Monaten lag der Zuwachs bei 1,5 Prozent auf 426.200 Autos. Audi will im Gesamtjahr mehr als eine Million Fahrzeuge verkaufen. Mit stärkeren Zuwächsen rechnen die Ingolstädter erst im zweiten Halbjahr. Dies liege hauptsächlich am Modellwechsel beim A4. Im Mai hatte Audi die Kombi-Version Avant auf den Markt gebracht. Sie macht 60 Prozent des Absatzes in Europa aus.

Sorgenkind Heimatmarkt

Sorgenkind aller Hersteller war der Heimatmarkt. So sank der Daimler-Absatz in Deutschland im Mai um 21,2 Prozent auf 25.700 Fahrzeuge. BMW verkaufte mit 28.927 Fahrzeugen 6,4 Prozent weniger und bei Audi sanken die Absatzzahlen um 7,8 Prozent auf 22.508 Autos. Die Gesamtzahl der Neuzulassungen auf dem deutschen Markt war im Mai laut Verband der Automobilindustrie (VDA) und das Kraftfahrt- Bundesamt (KBA) um sechs Prozent auf 275.300 Fahrzeuge zurückgegangen. (APA/dpa)