Wir haben auf der Titelseite auf einen Bericht über die Vorkommnisse in dieser besonderen oberösterreichischen Schule hingewiesen. Die außergewöhnliche Aufmerksamkeit hat einen guten Grund: Die Diskussion, ob man ein verhaltensauffälliges Mädchen in einen Holzverschlag sperren darf oder nicht, ist in jedem Fall berichtenswert. Wenn sich das Geschehen in Hartheim abspielt, muss es einen Journalisten aber elektrisieren. In den Jahren 1940 bis 1945 war dort im Schloss eine NS-Eu_thanasieanstalt eingerichtet. Der Name ist mit dem schrecklichen Geschehen verbunden. Und dieser Name ist nun wieder in Zusammenhang mit der Debatte um Unrecht an einem behinderten Menschen aufgetaucht: Deshalb wiegt die Verwechslung so schwer.
Wie es dazu kommen kann, lässt sich unschwer denken: Eine kurze, unverschuldete Ablenkung beim Schreiben, schon ist es geschehen. Unangenehm ist, dass der Irrtum danach niemandem aufgefallen ist. Dafür kann man sich nur entschuldigen.
Verwirrung anderer Art beklagen die Ärzte in unserer Leserschaft. Sie sehen sich unter den Generalverdacht vieler Neider gestellt, überdurchschnittlich gut zu verdienen. Deshalb reagieren sie etwas dünnhäutig, wenn in Berichten über die umstrittene Gesundheitsreform von Honoraren, Umsätzen vor Steuern und anderen Zahlungen an sie in einer Weise die Rede ist, die diese Geldflüsse als Einkommen erscheinen lassen. Selbstverständlich wissen wir, dass Umsatz eine Bruttogröße ist, es einen Umsatz nach Steuern nicht geben kann und daher die Angabe Umsatz vor Steuern ziemlich unsinnig ist. Klar ist auch, dass Mediziner von ihren Honoraren Mitarbeiter, Geräte und sonstige Betriebskosten zahlen müssen. Die Präzision der Darstellung war nicht immer gegeben.