Wien - Möglicherweise hat es am vergangenen Freitag das
erste direkte Lebenszeichen der beiden in der Sahara entführten
Salzburger Touristen Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner gegeben: Wie
Radio France Internationale
und eine algerische Tageszeitung am
Wochenende berichteten, sei es den beiden Österreichern nach über 100
Tagen in Gefangenschaft erstmals gestattet worden, über
Satellitentelefon direkt mit ihren Familienangehörigen zu
telefonieren. Das Außenministerium in Wien wies gegenüber der APA am
Montag einmal mehr auf die heikle Situation bei den Bemühungen um die
Freilassung der beiden Salzburger hin und konnte die Berichte nicht
bestätigen.
Wie Radio France Internationale weiter
berichtete, habe es auch ein Gespräch von Kloiber und Ebner mit einem
"österreichischen Vertreter" gegeben, auch diese Information konnte
vom Außenministerium nicht bestätigt werden. Man unternehme natürlich
weiterhin alles, um den beiden Salzburgern eine heile Rückkehr nach
Österreich zu ermöglichen, erklärte Sprecher Peter
Launsky-Tieffenthal.
Erschöpfungssymptome
Den Medienberichten zufolge soll es den Geiseln den Umständen
entsprechend gut gehen, Kloiber weise allerdings nach über 100 Tagen
Gefangenschaft Erschöpfungssymptome auf.
Anfang Juni war Außenministerin Ursula Plassnik für wenige Stunden
persönlich nach Algerien und Mali geflogen, um sich um die
Freilassung der Österreicher zu bemühen. Die beiden Salzburger Touristen waren am 22. Februar im Süden
Tunesiens verschleppt worden. Sie sollen von ihren Entführern in ein
Wüstengebiet im Norden Malis gebracht worden sein. Anfang März
bekannte sich die Gruppe "Al Kaida im Islamischen Maghreb" zur
Entführung.
(APA)