Ein Protestzug gegen Präsident Pervez Musharraf ist in die Hauptstadt Islamabad unterwegs, um die Wiedereinsetzung entlasser Richter zu erwirken
Redaktion
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Tausende Anwälte marschieren laut derzeit gegen Pakistans Präsidenten Pervez Musharraf. Der Protestzug ist seit Dienstag mit hunderten Fahrzeugen von der südlichen Provinz Sindh in die Hauptstadt Islamabad unterwegs. Der Grund ist ein altbekannter: Die Anwälte kämpfen für die Wiedereinsetzung kritischer Richter, die im vergangenen Jahr entlassen worden waren. Der Protestmarsch, genannt "der lange Marsch", soll die pakistanische Hauptstadt Islamabad noch in dieser Woche erreichen. Der offizielle Ausgangspunkt der Protestkundgebung ist die Stadt Multan. Zu den protestierenden Anwälten gesellten sich etliche Bürgerrechtler und Aktivisten aus politischen Parteien.
Kommentatoren werten die neuerlichen Demonstrationen als Test für die neue Regierung, die in der Frage der Wiedereinsetzung der entlassenen Richter gespalten ist.
Sabihuddin Ahmed, der abgesetzte Präsident des Oberstern Gerichtshofes in der südlichen Provinz Sindh, bezeichnete den neuerlichen Beginn der Protestbewegung als "historischen Tag". Die Juristen schützen das Land und die Verfassung", sagte er auf BBC.
Friedliche Kundgebung
4000 Menschen nahmen an der Ausgangskundgebung teil, das Aufgebot der Sicherheitskräfte war groß, die Kundgebung verlief allerdings friedlich. Redner riefen die Regierung zudem dazu auf, sich bedingungslos für die Wiedereinsetzung der mehr als 60 Richter einzusetzen, die im
November von Musharraf entlassen worden waren. Musharraf hatte
damals den Ausnahmezustand in Pakistan verhängt und kritische
Richter durch seine Anhänger ersetzen lassen. Nach den
Parlamentswahlen im Februar hatte eine Musharraf-kritische Regierung
unter Führung der Volkspartei PPP die Macht übernommen und
angekündigt, die Befugnisse des Präsidenten durch
Verfassungsänderungen zu beschneiden. Seitdem wächst der politische
Druck auf Musharraf. Erst am Wochenende hatte Musharraf anhaltende
Gerüchte über einen baldigen Rücktritt als Staatschef und eine
Flucht ins ausländische Exil zurückgewiesen. (red)
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