Graz - Die Raiffeisenlandesbank Steiermark (RLB) führt mit dem Land Steiermark Gespräche über die Zukunft der Landeshypothekenbank Steiermark AG. Das zu 75 Prozent minus einer Aktie im Eigentum der RLB stehende Institut soll, nachdem Verluste durch geplatzte Leasinggeschäfte in Kroatien 2005 verdaut scheinen, ein neues Geschäftsmodell bekommen. Dabei könnte es auch zu einer Kapitalaufstockung bzw. einer Änderung der Eigentümerstruktur kommen, hieß es am Dienstag.

Die RLB dementierte einen Bericht der "Kronenzeitung" (Dienstag-Ausgabe), wonach die Meinungsbildung über den Verkauf des 25-Prozent-Landeanteils beinahe abgeschlossen sei und ein Preis zwischen im Syndikatsvertrag festgehaltenen mindestens 70 und 150 Mio. Euro genannt wird. "Es gibt noch keine offiziellen Verhandlungen mit dem Land über einen Hypo-Verkauf. Wir halten auch fest, dass die im Artikel genannten Beträge nicht stimmen und nicht im Syndikatsvertrag aufscheinen".

Gespräche bestätigt

Aus dem Büro von Landeshauptmann Franz Voves (SP) werden allerdings Gespräche mit dem Mehrheitseigentümer RLB, der für die Hypo ein neues Geschäftsmodell diskutiere, bestätigt: "Als Beteiligungsreferent des Landes wurde der Landeshauptmann von der Landesregierung ermächtigt, mit dem Mehrheitseigentümer in Verhandlungen einzutreten, um sämtliche Optionen für die weitere Vorgangsweise im Hinblick auf die bestehende Beteiligung des Landes Steiermark an der Landeshypothekenbank Steiermark AG auszuloten."

Unter sämtliche Optionen seien eine Kapitalerhöhung mit und ohne Landesbeteiligung, aber auch ein Verkauf der restlichen Anteile möglich, hieß es aus Kreisen der Landesregierung. Im Lichte des in Aussicht gestellten weiteren Beteiligungsverkaufs, der laut Finanzlandesrat Christian Buchmann (VP) zur Erreichung der Konsolidierungsziele für den Landeshaushalt 2009/10 notwendig sei, scheint auch die Verkaufsvariante plausibel.

Die Landeshypothekenbank Steiermark AG wurde 1998 und 2002 in Anteilen und schließlich mehrheitlich von der RLB erworben. Im Geschäftsjahr 2007 wies das Institut einen positiven Jahresüberschuss von 2,4 Mio. Euro aus (nach einer schwarzen Null - 28.000 Euro - im Jahr 2006), die Bilanzsumme verringerte sich auf 5,4 (5,6) Mrd. Euro. (APA)