Kritik dürfte der Rechnungshof dem Vernehmen nach auch an einzelnen Teilbereichen des Unternehmens üben. Er konstatiere etwa - wie schon im letzten Prüfbericht aus dem Jahr 1996 - zu wenig Auslastung in der technischen Direktion. Franz Medwenitsch, Leiter des ÖVP-"Freundeskreises" im Stiftungsrat, bemängelte, dass der vergangene Rechnungshofbericht bereits Sparpotenzial aufgezeigt habe, die Empfehlungen aber nicht befolgt wurden. "Die Beanstandungen des Rechnungshofs haben sich kaum geändert", so Medwenitsch vor der Sitzung zur APA. Den Rechnungshof-Rohbericht, die sogenannte vorläufige Feststellung, erwartet die ORF-Geschäftsführung "noch im Sommer", hieß es.
ORF
Stiftungsrat: Rechnungshof dürfte Personalabbau empfehlen
Pekarek informiert Aufsichtsgremium über Stand der Prüfung - Zu wenig Auslastung in der technischen Direktion und mangelnde Effizienz im ORF
Einen Vorgeschmack auf die Ergebnisse des anstehenden
Rechnungshofberichts zum ORF hat es am Mittwoch im ORF-Stiftungsrat
gegeben. Der Vorsitzende des Gremiums, Klaus Pekarek, informierte die
Stiftungsräte wie berichtet über den Stand der Prüfung und die zu erwartenden
Inhalte des Berichts: Demnach soll der Rechnungshof dem ORF unter
anderem Mängel in der Effizienz und Produktivität sowie
Einsparungspotenzial beim Personal bescheinigen, so Pekarek laut
Sitzungsteilnehmern.
Auf der Tagesordnung der Stiftungsräte stehen außerdem der
Jahresabschluss 2007, der einen Bilanzgewinn von 35 Millionen Euro
verzeichnet. Der Finanzausschuss des Stiftungsrats thematisiert die
unterplanmäßigen Werbeeinnahmen im ersten Quartal 2008. Weiters soll
ein Sachverständiger für die "Qualitätssicherung der Programme"
bestellt werden und der unabhängige Stiftungsrat Franz Küberl
berichtet über die Fortschritte bei der Erarbeitung eines
freiwilligen "Corporate Governance" Kodex. Eine entsprechende
Arbeitsgruppe wurde bereits im Jahr 2006 ins Leben berufen, nachdem
Stiftungsratsmitglieder immer wieder Diskussionen über mögliche
Unvereinbarkeiten ausgesetzt waren. (APA)