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Foto: Reuters
Space Adventures, ein US-Unternehmen, das Weltraumflüge auf russischen Soyuz-Raketen zur Internationalen Weltraumstation (I.S.S.) für betuchte Abenteurer vermittelt, will 2011 mit einer eigenen Soyuz-Rakete privat ins All starten. Berühmter Passagier an Bord soll Google-Mitgründer Sergey Brin sein, der in das Unternehmen bereits 5 Millionen US-Dollar investiert hat, wie die New York Times berichtet.

Kommerzielle Erschließung des Alls

Brin sagte in einem früheren Statement, dass er ein großer Verfechter der Erforschung und kommerziellen Erschließung des Alls sei und sich auf die Möglichkeit freue, selbst ins All zu reisen. Google sponsert auch den Google Lunar X Preis, ein 25 Millionen Dollar schwerer Wettbewerb zur Entwicklung einer unbemannten Rakete zum Mond.

Ab 2010 nicht mehr mit offiziellen Missionen

Space Adventures ist das erste Unternehmen, das Flüge ins All vermittelt. Bislang waren es fünf. Kritisiert wurde das Unternehmen unlängst von Vitaly Lopota, Präsident des russischen Raumfahrtunternehmens Energia. Die I.S.S. sei nicht für Touristen gebaut worden, sondern um die Bedürfnisse der Menschen auf der Erde zu erfüllen. Anatoly Perminov, Chef der russischen Weltraumbehörde, hatte zudem angekündigt, dass ab 2010 voraussichtlich keine Plätze für Weltraumtouristen mehr zur Verfügung gestellt werden könnten, da die Crew der I.S.S. von drei auf sechs Mitglieder anwachse und mehr Plätze in der Soyuz benötigt würden.

Bis zu 40 Millionen US-Dollar

Space Adventures hat noch für Oktober und April 2009 Plätze auf Weltraumflügen für seine Kunden reserviert. Für die Kurzurlaube ins All haben die Passagiere 20 bis 40 Millionen US-Dollar bezahlt. Wieviel der private Flug mit Brin kosten werde, wollte Space Adventures nicht verraten. Bei dem privaten Weltraumabenteurer stehen insgesamt drei Plätze zur Verfügung, einer davon für einen russischen Astronauten. Der Flug soll so eingeplant werden, dass es zu keinen Überschneidungen mit offiziellen Flügen zur I.S.S. komme.

Eigene Experimente durchführen

Laut Tom Jones, ehemaliger Astronaut und Berater von Space Adventures, hätten die Passagiere auf dem privaten Flug wesentlich mehr Freiheiten als bei einer offiziellen Mission. So könnten sie etwa eigene Experimente durchführen. Die Passiere seien dann nicht mehr das fünfte Rad am Wagen. Eric Anderson, Chef von Space Adventures, ist jedenfalls davon überzeugt, dass sich sein Unternehmen nun zu einem Raumfahrtunternehmen entwickelt und nicht mehr nur Sitze auf einem Flug verkauft. Auf zukünftigen Missionen könnten Weltraumtouristen auch zu anderen Destinationen wie private Raumstationen gebracht werden. (red)