Wien - Die heuer gesehenen Börseneinbrüche vor dem Hintergrund von US-Finanzkrise und Rezessionsängsten haben im Mai erneut die Performance heimischer Investmentfonds verhagelt. Eine Mehrheit der heimischen Fonds verbucht im Mai 2008 eine negative Einjahresperformance. Von den insgesamt 1.095 Fonds mit einer Historie von zumindest einem Jahr weisen in der Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) 793 eine negative Einjahresperformance aus.

302 Fonds verbuchten eine positive Einjahresperformance. Im arithmetischen Mittel - also ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - weisen die Fonds von Ende Mai 2007 bis Ende Mai 2008 eine durchschnittliche Performance von minus 6,66 Prozent aus.

Auf den Performance-Spitzenplätzen fanden sich erneut zahlreiche in Wachstumsmärkte veranlagte Fonds. Die höchste Einjahresperformance von 31,09 Prozent wies im Mai der "PIA - Russia Stock" der Bank Austria-Fondsgesellschaft Pioneer Investments Austria (PIA) aus.

Auf Platz zwei folgt im Mai der "Strategic Commodity Fund" der Carl Spängler KAG mit einem Plus von 30,43 Prozent und auf Platz drei der "ESPA Bond Danubia" der Erste Bank-Fondstochter Sparinvest mit einer Performance von 22,25 Prozent. Der zuletzt genannte Fonds ist allerdings in US-Dollar begeben, die Wechselkursentwicklung des Dollar muss hier also noch berücksichtigt werden.

Schwächste Einjahresperformance

Die schwächste Einjahresperformance verbucht im Mai laut VÖIG-Statistik der "Tury Finanz Equity" der CPB Kapitalanlage mit einem Minus von 42,10 Prozent, gefolgt vom "ESPA Stock Europe-Property" der Sparinvest in der in tschechischen Kronen begebenen Variante (minus 40,24 Prozent) und in der in slowakischen Kronen begebenen Variante (minus 40,16 Prozent). Auch hier ist die Performance von der Wechselkursentwicklung beeinflusst und nicht direkt mit anderen Fonds vergleichbar.

Auch gemessen an der Dreijahres-Sharpe-Ratio findet sich der "Russia Stock" von Pioneer Austria mit einem Wert von 1,72 an der Spitze der Statistik. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen zahlreiche Immobilienfonds. Die zweitbeste Sharpe-Ratio von 1,60 teilen sich im Mai der "Constantia Real Estate" der CPB Immobilien Kapitalanlage GmbH mit dem "Real Invest Austria" der gleichnamigen Fondsgesellschaft.

Schlechteste Sharpe-Werte

Die schlechtesten Sharpe-Werte errechnen sich wie üblich für geldmarktnahe Fonds. Die VÖIG-Statistik zeigt die niedrigsten Werte für den "Schoellerbank Kurzinvest" (minus 3,21), den "ESPA Cash Euro-Plus" (minus 2,73) und den "BarReserve" der Sparkasse Oberösterreich KAG (minus 2,72).

Die Sharpe-Ratio setzt die erzielte Performance in Relation zum eingegangenen Risiko und macht damit den Anlageerfolg von Fonds mit verschiedenen Veranlagungskategorien besser vergleichbar. Die über den risikofreien Zinssatz hinausgehende Performance wird dabei durch das Risikomaß Volatilität dividiert. (APA)