Preisanstieg um ein Drittel
Zahlen, die nicht zuletzt Fuhrpark- und Flottenmanager aufhorchen lassen – zumal in Zeiten rekordverdächtig hoher Treibstoffpreise. Der Verkehrsclub Österreich, VCÖ, hat ausgerechnet, dass ein Autofahrer in Österreich rund 15.000 Kilometer pro Jahr fährt. Die durchschnittlichen Spritkosten liegen bei etwa 1250 Euro pro Jahr. Mit einem kraftstoffsparenden Fahrstil könnten die Kosten um immerhin rund 200 Euro jährlich gesenkt werden. Das sind die Zahlen für einen privaten Kfz-Lenker. Im Fuhrpark geht man hingegen von rund 35.000 Kilometern pro Jahr und Auto aus. Entsprechend höher ist demnach das Einsparpotenzial. "Die Preise für Treibstoffe sind in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen", sagt dazu etwa Ewald Koller, Bereichsleiter Technik und Logistik der ÖBB-Postbus GmbH, "um 30 Prozent im ersten Quartal 2008, verglichen mit dem Vorjahr." Ein großer finanzieller Faktor für den Marktführer im öffentlichen Regionalverkehr. Die Flotte besteht aus 2100 Autobussen, die flächendeckend in ganz Österreich mehr als 900 Linien und 30.000 Kurse fahren. 120 Millionen Kilometer legen die Fahrzeuge pro Jahr zurück.
Hohe Treibstoffkosten
35 Millionen Liter Treibstoff verbraucht dieser Fuhrpark im Jahr. "15 Prozent der Kilometerkosten machen allein die Treibstoffkosten aus", erklärt der Bereichsleiter. Einerseits versuche man dies über einen optimierten Einkauf auszugleichen, andererseits setze man auf die Mitarbeiter. Um Kosten zu sparen – und auch um das Umweltbewusstsein der Angestellten zu stärken – wurden von Juni 2006 bis August 2007 rund 2800 Postbuslenkerinnen und Lenker in einem Pilotprojekt zu "Spritsparern" ausgebildet.
"Ziel ist eine Einsparung beim Treibstoffverbrauch von jährlich fünf Prozent", sagt Koller. So könnte auch der Ausstoß von etwa 5000 Tonnen CO2 vermieden werden. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Lebensministerium durchgeführt, welches es auch evaluiert. Erste Ergebnisse würden eine effektive Einsparung im operativen Betrieb von circa 4,6 Prozent beim Kraftstoffverbrauch ausweisen, sagt Koller. Das Endergebnis wird kommenden Juli vorliegen.
Keinerlei Zeitverlust