Muharrem (Erkan Can) ist ein gottesfürchtiger Mann. Regelmäßig besucht der alleinstehende Lagerverwalter die Zusammenkünfte eines erzkonservativen islamischen Ordens. Als man ihn zum Geldeintreiber für den Orden befördert, wird Muharrems virulenter innerer Konflikt zwischen den Glaubensvorschriften und seinem Begehren nach Sex und anderen verbotenen weltlichen Dingen manifest.

"Takva - Gottesfurcht" heißt das Kinodebüt von Regisseur Özer Kiziltan. Koproduziert hat den Film, der in der Türkei erfolgreich im Kino lief, Fatih Akin. Dessen Hauscutter Andrew Bird besorgte den Schnitt - allerdings konnte er gegen das unentwegte großspurige Herumgefahre mit der Kamera (Soykut Turan) ebenso wenig ausrichten wie gegen andere optische und akustische Gimmicks. Vielleicht hätte eine konzentriertere Umsetzung geschafft, was so nicht gelingt: dass man am Dilemma dieses tragischen Heiligen Anteil nimmt. (irr / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.6.2008)