Wien - Der Wiener Alt-Bürgermeister Helmut Zilk hat sich für eine Ablöse von Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzendem Alfred Gusenbauer ausgesprochen. In einem "ZiB"-Interview warf Zilk am Mittwochabend Gusenbauer Führungsschwäche vor. Ein Bundeskanzler müsse führen können, die Bundesregierung gleiche aber einem "Hühnerstall", in dem in alle Richtungen "gegackert" werde. Zuvor hat sich Zilk bereits in einem Gastkommentar in der Mittwoch-Ausgabe der "Kronen-Zeitung" für einen Führungswechsel in der SPÖ ausgesprochen: "Die SPÖ wird einen oder eine finden müssen, der im wahrscheinlichsten Szenario für den Herbst - nämlich Neuwahlen - nicht untergeht. Einen, der politisches Handwerk anzuwenden versteht. Der die politischen Partner nicht vor den Kopf stößt. Der auf die Österreicher hört. Der im harten Geschäft von europäischer Politik und nationalen Interessen besteht. Der im Spannungsfeld zwischen mächtigen Landespolitikern und wichtigen Medien klug agiert. Der vielleicht schon bewiesen hat, dass er einen internationalen Konzern zu führen imstande ist. Der sich in Europa und in den osteuropäischen Märkten auskennt. Einen Mann der Mitte. Oder eine Frau. Denn die SPÖ hat neben einem tatkräftigen Bürgermeister und einem klug agierenden Minister auch eine Frau in ihren Reihen, auf die dies alles zutrifft", schreibt Zilk ohne einen konkreten Namen zu nennen. (APA)