Wien - Die heimische Holzindustrie ist 2007 weiter gewachsen. Mit einem Produktionsvolumen von 7,47 Mrd. Euro - was einem Plus von 6,2 Prozent entspricht - wurde ein neuer Rekord erzielt. Wesentliches Standbein ist dabei der Außenhandel. Gemeinsam mit den anderen Bereichen der Wertschöpfungskette Holz- und Forstwirtschaft befindet sich der Außenhandelsüberschuss auf einem annähernd hohen Niveau wie beim Tourismus.

Die Exportquote der Holzindustrie entwickelt sich stetig in Richtung 75 Prozent, wobei dazu überproportional Nadelschnittholz, Leimholz, Holzwerkstoffe und Ski beigetragen haben. Das gesamte Exportvolumen erhöhte sich 2007 um 12,5 Prozent auf 5,55 Mrd. Euro. Drei Viertel der Exporte gehen in die EU. Verdoppelt haben sich die Lieferungen in die Levanteländer.

"Die heimische Holzindustrie steht im globalen Wettbewerb", sagte dazu Fachverbandschef Erich Wiesner zur APA. Und: "Österreichs Industrie ist in vielen Bereichen weltweit führend". Zu Gute komme der Branche, dass sie als traditioneller Sektor mit gut ausgebildeten Fachkräften wahrgenommen werde. Die Betriebe seien aber technologisch hoch entwickelt. Um das Image der Branche aber dennoch etwas zu entstauben, sprach sich Wiesner für ein neues Berufsbild "Holztechniker" aus.

Dazu komme der Vorteil, "dass wir den Rohstoff in Österreich haben". Nun gelte es, die "Modernität der Branche bekanntzumachen". Auch das Thema Klimawandel spreche für die Holzindustrie, so Wiesner zur APA: "Wir sind das Baumaterial mit den besten Voraussetzungen". Selbst die aus Holz gemachten Produkte dienten noch als CO2-Speicher. Das technologische Potenzial des Materials Holz werde aber noch nicht ausgeschöpft, auch wegen der Bauordnung, räumte der Fachmann ein. So hätte man beispielsweise für die EURO 2008 alle Stadien auch aus Holz bauen können.

Schnittholzexporte

Handlungsbedarf sieht Wiesner zudem bei den hohen Schnittholzexporten. Hier gebe es noch "großes Wertschöpfungspotenzial", wenn das Holz in Österreich weiterverarbeitet werden würde. Denn: Während 1 Kubikmeter Schnittholz für 160 Euro verkauft wird, koste 1 Kubikmeter von einem verleimten Produkt im Export im Schnitt 400 Euro, komplette Projekte (inklusive Dienstleistung) seien im Schnitt 1.000 Euro je Kubikmeter wert.

In Österreich wurden im Jahr 2007 Möbel im Gesamtwert von 3 Mrd. Euro hergestellt, das entspricht einer leichten Produktionssteigerung von 1,7 Prozent. Der rückläufige Trend bei den Möbelexporten in den vergangenen Jahren wurde 2007 gestoppt. Es wurden insgesamt Produkte um 1,28 Mrd. Euro ins Ausland geliefert, das ist eine Steigerung von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptabnehmer ist nach wie vor Deutschland.

Die Holzindustrie zählt rund 1.485 aktive Betriebe, davon sind rund 1.200 Sägewerke. Die wichtigsten Sparten der Branche sind, gemessen an der Produktion, die Sägeindustrie, der Baubereich, die Möbelindustrie, die Holzwerkstoff- und die Skiindustrie. Mit 30.799 Mitarbeitern nahm die Beschäftigtenzahl im Jahr 2007 leicht zu. (APA)