"Jenseitig"
Mit der offenbar ebenfalls weitgehend abgeschriebenen Diplomarbeit wird versucht, auf Diplomarbeits- und Dissertationsbörsen im Internet Geld zu verdienen.
Für Weber ist der Umfang des Plagiats auch bei der Diplomarbeit "jenseitig": Bereits der erste Absatz im Vorwort sei einfach aus der Microsoft-Enzyklopädie "Encarta" kopiert. Anschließend wurden offenbar weitere Stichwörter einfach in die Arbeit hineinkopiert und später zahlreiche Unterabschnitte aus einem Schulfernseh-Projekt übernommen. "So etwas habe ich noch nie gesehen", sagt Weber gegenüber der APA.
Auf Diplomarbeitsbörse zu kaufen
Besonders bemerkenswert: Die Diplomarbeit wurde am Institut für Politikwissenschaft der Uni Wien mit einem "Sehr gut" beurteilt. Weber wundert sich, wie das möglich war: Immerhin sei die "Encarta" ein populärwissenschaftliches Lexikon, dessen Niveau in einer wissenschaftlichen Arbeit nie durchgehen könne - "und schon gar nicht mit 'Sehr Gut'".
Durch die Top-Beurteilung sei die Arbeit natürlich auch auf Diplomarbeitsbörsen gut verkaufbar. Auch dass die Uni Wien nach der Aberkennung des Doktortitels nicht aktiv geworden sei, erstaunt Weber: "Da müsste ich als Uni eigentlich schon auch einen Blick in die Diplomarbeit werfen." An der Uni Wien bestätigte man auf APA-Anfrage die Aberkennung des Doktortitels - diese sei nach einer Selbstanzeige erfolgt.