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Boston Celtics Paul Pierce feiert den Auswärtssieg, Kobe Bryant geknickt.

Foto:APA/EPA/LARRY W. SMITH
Los Angeles - Die Boston Celtics stehen vor dem ersten Gewinn der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA seit 1986. Der 16-fache Champion siegte im vierten Finalspiel gegen die L.A. Lakers auswärts mit 97:91 und stellte in der "best-of-seven"-Serie auf 3:1. Mit einem Erfolg daheim am kommenden Sonntag könnte sich Boston den Titel bereits sichern. Die bisherigen zwei Heimpartien in der Serie haben die Celtics für sich entschieden.

Dramatischer Spielverlauf

Das Spiel in Los Angeles verlief dramatisch. Nach dem ersten Viertel lagen die Lakers schon 21 Punkte voran, später betrug der Rückstand von Boston bereits 24 Zähler. Doch die Celtics ließen sich nicht beirren, legten eine 21:3-Serie hin und verkürzten im dritten Abschnitt von 50:70 auf 71:73. Damit war den Lakers der Nerv gezogen.

Das Comeback der Celtics war historisch. Noch nie lag ein Team nach 12 Minuten mit 21 Punkten im Rückstand, noch nie ging ein Team als Sieger vom Platz, das nach dem ersten Viertel 15 Punkte ins Hintertreffen geraten war und noch nie hat eine Mannschaft ein Spiel gedreht, die 24 Zähler (21:45) zurück lag.

Zu verdanken hatte das Boston vor allem seinen drei Superstars. Erfolgreichster Werfer war diesmal Paul Pierce mit 20 Punkten. Ray Allen schaffte 19 Zähler, Kevin Garnett 16. Bei den Lakers war Lamar Odom mit 19 Punkten Topscorer. Kobe Bryant zeichnete nur für 17 Zähler verantwortlich.

Bryant: "Haben uns in die Hose gemacht

Dementsprechend ärgerlich war der Lakers-Star auf sich und seine Mannschaft, lobte aber auch den Gegner: "Sie waren entschlossen, mich heute nicht siegen zu lassen", meinte Bryant, der beim Sieg in Spiel 3 noch 36 Punkte geworfen hatte. Mit der eigenen Mannschaft ging der "MVP" (wertvollste Spieler) der Saison scharf ins Gericht: "Wir haben uns in die Hose gemacht. Es war schrecklich." Gedanken daran, dass die Lakers nun gleich drei Spiele in Serie gegen Boston gewinnen müssen, macht sich Bryan nicht: "Wir denken zunächst einmal daran, sie am Sonntag zu bezwingen."

Topscorer Pierce war bemüht, den Ball noch flach zu halten: "Solche Momente sind großartig, aber ich werde sie erst wirklich genießen können, wenn alles vorbei ist." Coach Doc Rivers meinte, dass zu Beginn gar nichts gegangen sei, dann aber alles: "Es war ein großartiges Comeback, aber wir müssen noch immer ein Spiel gewinnen. Das ist unsere Sichtweise." (APA/Reuters/AFP)