Wien - 124.088 Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft leben permanent in Österreich - und die Zahl der Zuwanderer nimmt stetig zu. Laut Statistik Austria waren es 2002 noch 8.624, im vergangenen Jahr bereits 17.920. Umgekehrt zog es 1.193 beziehungsweise 2.631 Österreicher in die Bundesrepublik.

Saisonarbeiter

Die meisten Deutschen zogen nach Wien. 2007 lebten hier 25.404 Personen. Auf Platz zwei landete Tirol (22.612), gefolgt von Oberösterreich (16.245). Weniger attraktiv fanden die deutschen Zuwanderer wohl das Burgenland und Kärnten. Hier waren nur 2.214 beziehungsweise 8.800 Deutsche gemeldet. Die Zahlen belegen aber gleichzeitig, dass die Auswanderer ihrem Heimatland nicht für immer den Rücken kehren: Im Jahr 2007 zogen 7.678 wieder weg aus Österreich. Diese hohe Zahl lässt sich für Experten leicht erklären. "Viele sind Saisonarbeiter, die zum Beispiel einen Sommer lang kommen und dann wieder zurück nach Hause ziehen", so Alexander Hanika von der Statistik Austria.

Auch die deutschen Studenten sorgten für Bewegung in den statistischen Zu- und Abwanderungszahlen. Am 1. Jänner 2008 waren laut deutscher Botschaft 12.138 in Österreich gemeldet. Im Jahr 2007 zogen laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden rund 165.000 Personen weg aus Deutschland. Österreich lag dabei ex aequo mit EM-Gruppengegner Polen auf Platz drei im Ranking der beliebtesten Auswanderungsländer. Auf dem Siegespodest landete die Schweiz, gefolgt von den USA.

Höhere Löhne

Warum sich Österreich bei den deutschen Auswanderern so großer Beliebtheit erfreut, weiß Gudrun Biffl vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo): "Die Berufschancen sind besser und die Löhne höher." Ein weiteres Plus: Durch Abkommen sind beide Arbeitsmärkte miteinander verkoppelt. So können Deutsche in Österreich unter den gleichen Bedingungen arbeiten wie in ihrem Heimatland. Im Jahr 2007 waren laut Statistischem Bundesamt 175.875 Österreicher in Deutschland gemeldet. Die meisten, nämlich 82.553, lebten in Bayern. (APA)