Eine Welle von Massaker-Drohungen überschwemmt
das Internet in Japan, seit am vergangenen Sonntag ein 25-Jähriger
sieben Menschen in einem beliebten Stadtteil von Tokio erstochen
hatte. Der Täter hatte seinen Amoklauf in zahlreichen
Internetbotschaften angekündigt - und offenbar Nachahmer gefunden.
"Wir bekommen viele Anrufe, in denen uns mitgeteilt wird, dass im
Internet zahlreiche Verbrechen angekündigt werden", sagte ein
Polizeisprecher in Tokio am Freitag. Seit der Tat seien mehr als 100
solcher Anrufe eingegangen, berichtete die Tageszeitung "Yomiuri".
"Ich
habe die Nachrichten im Fernsehen gesehen und wollte es genauso
machen, deshalb habe ich die Botschaft geschickt"
In Yamagata im Norden des Landes wurde am Donnerstag ein
29-jähriger Mann festgenommen, der im Internet angekündigt hatte, er
werde mit einem Lastwagen in eine Musikalienhandlung fahren. "Ich
habe die Nachrichten im Fernsehen gesehen und wollte es genauso
machen, deshalb habe ich die Botschaft geschickt", sagte der Mann der
Polizei. Der Täter von Tokio war im einem Lastwagen in die
Menschenmenge gefahren und hatte dann mit einem Messer wild um sich
gestochen. Dabei waren sieben Menschen getötet und zehn weitere
verletzt worden.
Japans Telekom-Minister Hiroya Masuda hatte am Donnerstag
angekündigt, sein Ministerium werde die Entwicklung eines
Computerprogramms finanzieren, das bedrohliche Internetbotschaften
automatisch aufspürt.(APA)