Gewebeentnahme oft nicht mehr nötig
Ein Mikroskop in der Spitze des Endoskops liefert tausendfach vergrößerte Bilder der Darmschleimhaut und ihrer Gefäße. Ein Laserstrahl tastet die Region ab und kann sogar unter die Schleimhautoberfläche dringen. Dadurch lässt sich beispiels- weise erkennen, wie ein Tumor wächst oder wie tief er sitzt. Die Endo-Mikroskopie wird in Zukunft viele Gewebeentnahmen unnötig machen. "Wir können künftig bedeutend gezielter biopsieren und uns auf die Fälle konzentrieren, in denen wir wichtige Detailinformationen zur zellulären Entwicklung benötigen, die die Mikro-Endoskopie uns nicht liefern kann", so Neurath. Das bedeutet nicht nur eine Erleichterung für die Patienten, sondern auch eine beträchtliche Kostenersparnis.
Tumoren aufspüren
Während die Endo-Mikroskopie dazu dient, die Gefährlichkeit von Tumoren zu bestimmen, hilft Narrow Band Imaging (NBI) dabei, sie aufzuspüren. NBI arbeitet mit kurzwelligem blauem Licht, das die Schleimhaut und die Blutgefäße scharf gegeneinander abhebt. Dank dieser Kontraste lassen sich verdächtige Veränderungen deutlich einfacher identifizieren als mit normalem, weißem Licht. In Kombination mit HDTV (High Definition Television) liefert NBI Bilder von einer Detailgenauigkeit, die es zuvor in der Endoskopie nicht gab.