Wien – In der Debatte um die Tonnen an Lebensmitteln, die unverdorben im Abfall landen, sieht der Handel den Ball bei den Konsumenten. "Wir geraten hier immer wieder ins Brennglas. Tatsächlich geht es aber um ein gesellschaftspolitisches Problem", sagte Rewe-Vorstand Werner Wutscher am Rande eines Vortrags an der Wirtschaftsuniversität Wien auf Anfrage des STANDARD. Der Konsument erwarte am Abend volles Sortiment. "Das ist ein Faktum. Wir können die hohen Ansprüche nicht zurückschrauben."Allein Brot wird täglich um bis zu einem Fünftel mehr erzeugt als benötigt, sagen die Bäcker. Wutscher bezweifelt aber, dass sich die Überschussproduktion reduzieren lässt. Der beste Ansatz, um das Problem zu lösen, sei eine professionellere Logistik sozialer Institutionen, die übriggebliebene Lebensmittel an Einkommensschwächere verteilten. "Es braucht bessere Strukturen." (vk, DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.6.2008)