Zu Hause wird eingeteilt: Die mit dem Haus sind die Guten. Die Nackerten sind die Bösen. Paradeisertod und Zucchinimörder. Ein Glück, dass sich Fiona Rempt und Noëlle Smit eine haustragende Schnecke zur Hauptdarstellerin ihres Bilderbuchs Schnecke wünscht sich was gewählt haben. Über die anderen kann ein Amateurgärtner kaum Positives berichten - außer dass das eigene Kind im Urteil wesentlich gnädiger ist: "Jö, eine Schnecke, schau mal. Noch eine, da auch!" Schreckensnachrichten eigentlich. Die Schnecke im Buch feiert ihren Geburtstag mit einem großen Fest im Wald. Und jede Menge Getier kommt: Ameisen, Biber, Eichhörnchen und viele mehr. Selbstverständlich hat jedes Tier ein Geschenk mitgebracht. Eines, das - unabhängig von den anderen betrachtet - keine Sensation ist, wenig sinnvoll scheint. Zusammen wird daraus aber etwas, von dem die Schnecke lange geträumt hat. "Woher wusstet ihr, dass das mein größter Wunsch gewesen ist?", fragt die Schnecke am Ende der Geschichte. Was sie sich gewünscht hat? Wer dauernd langsam ist, will einmal schnell sein. Aus all den einzelnen Präsenten wird daher ein Wagen gezimmert. Smit zeichnet grellbunte Tierwelten und hat dafür tief in den Farbtopf gegriffen. Die ausgewählten Tiere sind solche, die sonst nicht unbedingt im Mittelpunkt von Kinderbüchern stehen. Wenn es auch dem Gärtner ein bisserl wehtut, der Satz stimmt - aber wirklich nur für das Buch: "Hipp, hipp, hurra, Schnecke lebe hoch!" (Peter Mayr/DER STANDARD Printausgabe, 14./15.6.2008)