Polizisten und Soldaten müssen in Anwesenheit von Vorgesetzten wählen - Bevölkerung muss Satellitenschüsseln demontieren, damit sie keine Botschaften der Opposition mehr sieht
Redaktion
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Johannesburg/Harare - Weniger als zwei Wochen vor der Stichwahl um das höchste Amt in Simbabwe hat Präsident Robert Mugabe mit "Krieg" für den Fall eines Machtwechsels gedroht. "Wir sind bereit, für unser Land zu kämpfen und in den Krieg zu ziehen", erklärte er am Samstag bei einer Trauerfeier in Harare. Nach Informationen der südafrikanischen Zeitung "Sunday Times" dürfen Polizisten, Soldaten sowie deren Frauen nur noch in Anwesenheit von Vorgesetzten wählen. Zudem müsse die Bevölkerung Satellitenschüsseln demontieren, damit sie nicht mehr vom Ausland ausgestrahlte Botschaften der Opposition sehen könne.
Die "Sunday Times" berichtete darüber hinaus über einen ihr zugespielten Plan des simbabwesischen Geheimdienstes, der systematischen Terror zur Einschüchterung von Bevölkerung und Opposition vorsieht. So sollten Politiker der Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) systematisch eingeschüchtert und ihre Anhänger verschleppt, gefoltert und getötet werden. Mugabe drohe ohne nachhaltige Einschüchterung der Bevölkerung ein Verlust der Stichwahl ums Präsidentenamt am 27. Juni. Sie wurde nötig, da weder Mugabe noch sein Konkurrent Morgan Tsvangirai von der MDC im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erreicht hatte. (APA/dpa)
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