Wien – Trotz der Ordinationsschließungen am Montag sei die medizinische Versorgung gesichert, erklärte Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) am Wochenende: „Es sind keine Probleme zu erwarten.“

Heftige Kritik übte die Ministerin an einer Ankündigung der oberösterreichischen Ärztekammer. Diese drohte, Namen von nichtstreikenden Medizinern in Mitgliedsmedien zu veröffentlichen. „Das ist nicht die geeignete Methode des politischen Diskurses und widerspricht jeglicher Form des Datenschutzes, welcher gerade den Ärzten im Sinne der Patienten immer sehr wichtig ist“, sagte sie.

Lob gab es für die „Klarstellungen“ des Hauptverbands der Sozialversicherungen bezüglich der Honorare für nichtstreikende niedergelassene Ärzte (der Standard berichtete). „Alle Kollegen, die sich nicht an den Ordinationsschließungen beteiligen, dürfen keine Nachteile daraus ziehen“, erklärte Kdolsky. Zuvor hatte Hauptverbandsgeneraldirektor Josef Kandlhofer klargestellt: „Wenn ein Kassenarzt am Montag offen hat und ganz normal behandelt, kriegt er natürlich das Honorar laut Tarif und Gesamtvertrag.“ Man rechne ohnehin damit, „dass sich diesen Ordinationsschließungen nicht alle Ärzte anschließen“. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2008)