Chambéry - In Frankreich haben Anti-Terror-Fahnder nach einer Serie von Bombendrohungen gegen Züge im Grenzgebiet zu Italien Ermittlungen aufgenommen. Mit der Untersuchung der Vorfälle im Département Savoyen sei die für Terrorismusfälle zuständige Pariser Staatsanwaltschaft betraut worden, teilte die Justiz am Montag in Chambéry mit. Demnach riefen Unbekannte seit Freitag mehrfach bei der Feuerwehr und einer Regionalzeitung an und behaupteten, Sprengsätze in Zügen auf der Strecke Chambéry-Aix-les-Bains deponiert zu haben. In einer Telefonzelle sei dann ein Bekennerschreiben gefunden worden, in dem auf die italienischen Roten Brigaden Bezug genommen werde.

Frankreich liefert Linksextremistin aus

Die Drohungen könnten in Zusammenhang mit der Auslieferung der italienische Linksextremistin Marina Petrella, stehen. Sie war im August 2007 in Frankreich verhaftet worden und wird nach Italien ausgeliefert. Die französische Regierung hat das Dekret zur Auslieferung der Terroristin unterzeichnet, die in Frankreich verhaftet worden ist, nachdem sie in Italien wegen Mordes verurteilt worden war.

Protest gegen Auslieferung

Die 51-jährige Petrella befindet sich in der Strafanstalt der französischen Stadt Fresnes in Haft, nachdem sie mehrere Jahre lang flüchtig war. Sie war 1988 im Rahmen eines Prozesses wegen der Entführung und des Mordes an dem christdemokratischen Politiker Aldo Moro (1916-1978) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (APA/red)