Istanbul/Wien - Enerjisa Power Generation AS, eine gemeinsame Tochtergesellschaft von Sabanci Holding und Verbund, hat am Montag ein Finanzierungspaket in Höhe von 865 Mio. Euro für die erste Phase ihres Kraftwerkinvestitionsprogramms unterzeichnet, teilte der Verbund am Montag mit. Es handle sich um das größte Finanzierungspaket einer privaten Stromfirma in der Türkei.

Die Transaktion soll im Laufe des Jahres 2008 auf 1 Mrd. Euro erhöht werden. Das Finanzierungspaket wurde von der Weltbanktochter IFC, Akbank T.A.S. und WestLB geschnürt.

IFC arrangierte eine Finanzierung von 463 Mio. Euro, darunter vorrangige und nachrangige Darlehen über 158 Mio. Euro unter seinem eigenen Namen sowie mit WestLB ein gemeinsames Konsortialdarlehen in Höhe von 305 Mio. Euro mit zwölfjähriger Laufzeit.

Projekte

Im Projektportfolio befinden sich die Errichtung von zehn Wasserkraftwerken im Seyhan, Ceyhan und Cambasi Becken sowie einem Erdgas-Wärmekraftwerk in Bandirma, mit einer Gesamtleistung von 1.900 MW. Insgesamt will man eine installierte Leistung von 5.000 MW erreichen.

Der österreichische Verbund-Konzern will nach früheren Angaben in den Strommarkt in der Türkei mit seinem 50:50-Partner Sabanci rund 4,6 Mrd. Euro bis 2015 investieren. Mit der soeben ergatterten Finanzierung wolle man bis 2015 einen Anteil von 10 Prozent am türkischen Elektrizitätsmarkt erreichen, erklärt Selahattin Hakman, Vorsitzender der Enerjisa. Verbund-Chef Michael Pistauer führte den Abschluss des milliardenschweren Finanzierungspakets "in einem schwierigen Finanzmarktumfeld" auf die Stärke des Bankenkonsortiums und das Vertrauen in die Ziele der Joint-Venture-Partner zurück. (APA)