Die Europäische Union will künftig besser kontrollieren, wohin die an Bulgarien gezahlten Subventionen fließen. Die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Danuta Hübner, werde an diesem Freitag eine neue Überwachungssoftware dafür präsentieren, teilte die stellvertretende Regierungschefin Meglena Plugtschiewa am Montag in Sofia mit. Damit wird Bulgarien das erste Mitgliedsland sein, in dem die EU das neue Kontrollsystem einsetzt.

Außerdem würden Mitarbeiter des EU-Betrugsbekämpfungsamtes OLAF künftig regelmäßig überprüfen, ob Mittel veruntreut würden, kündigte Plugtschiewa an. Dafür sollen die Beamten jeden Monat für jeweils zwei Wochen in das Balkanland reisen. Derzeit überprüft OLAF 19 mutmaßliche Missbrauchsfälle in Bulgarien. Experten der EU-Kommission haben unterdessen mit einer dritten Kontrolle der Zahlungsagentur für EU-Agrargelder in Sofia binnen eines Monats begonnen. Wegen Missbrauchs von Geldern hatte die EU zu Jahresbeginn Zahlungen an das Balkanland eingestellt, die in die Infrastruktur und teilweise auch in den Agrarsektor fließen sollten.

Bulgarien habe der EU einen Bericht über Maßnahmen zur ordnungsmäßigen Verwendung der Brüsseler Fonds übergeben, sagte Plugtschiewa. Es gebe tatsächlich "Defizite und Störungen im Dialog" mit der EU sowie eine "unzureichende Transparenz". Sie erwarte nun, dass das bulgarische Dokument in Brüssel "objektiv und in Detail" gelesen wird. Der nächste Bericht der EU-Kommission über Bulgarien und Rumänien, die seit 2007 EU-Mitglieder sind, soll voraussichtlich am 23. Juli veröffentlicht werden.(APA/dpa)