Wien - Das sieglose Ausscheiden des ÖFB-Teams in der Gruppenphase der EURO 2008 hat noch einen weiteren bitteren Beigeschmack: Österreich geht mit nur einem Punkt als schlechtester Gastgeber einer Fußball-EM in die Sport-Geschichtsbücher ein. Das ÖFB-Team löst Belgien ab, das es bei der gemeinsam mit den Niederlanden organisierten EM 2000 auf magere drei Punkte gebracht hatte. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum ab 1980, da zuvor kein EM-Turnier mit Gruppenphase ausgetragen wurde.

Das Abschneiden Österreichs als schlechtester Gastgeber nach Punkten darf ein bisschen relativiert werden: Denn Co-Gastgeber Schweiz erreichte seine drei Punkte mit einem Sieg im letzten Spiel über Portugal, als die Iberer schon als Gruppensieger festgestanden waren. Österreich dagegen hatte bis zur letzten Runde eine Chance auf den Aufstieg.

Dass eine EM im eigenen Land aber zu Höchstleistungen beflügeln kann, stellten Spanien (1964), Italien (1968) und Frankreich (1984) mit ihren Europameistertiteln unter Beweis. Bis auf Belgien, Österreich und die Schweiz schafften es außerdem bisher alle Gastgeber, zumindest ins Halbfinale einzuziehen. (APA)

Das Abschneiden der bisherigen EM-Gastgeber:

1960 Frankreich - Vierter 1964 Spanien - Europameister 1968 Italien - Europameister 1972 Belgien - Dritter 1976 Jugoslawien - Vierter 1980 Italien - Vierter 1984 Frankreich - Europameister 1988 Deutschland - Halbfinale 1992 Schweden - Halbfinale 1996 England - Halbfinale 2000 Belgien - Gruppenphase (3 Punkte/1 Sieg - 0 Remis - 2Niederlagen) 2000 Niederlande - Halbfinale 2004 Portugal - Zweiter 2008 Schweiz - Gruppenphase (3/1-0-2) 2008 Österreich - Gruppenphase (1/0-1-2)