DEUTSCHLAND:"Bild": "Lehmann hält alles! Gomez trifft nix. (...) Das große
Zittern hätte uns Gomez ersparen können... (...) Ballack erlöst uns
(...) Das Positive: Wir stehen nach dem 1:0 gegen Österreich im
Viertelfinale. Haben ein zweites Cordoba verhindern können. (...) Das
Negative: Die Art und Weise, wie sich Deutschland gegen die
drittklassigen Ösis (Nr. 92 der Weltrangliste, noch hinter Mosambik)
weiter wurschtelte, muss zu denken geben. Es war bis zum Ballack-Tor
eine Nervenschlacht mit vielen individuellen Fehlern. (...) Jogi Löw
zeigte zum ersten Mal wie schwer der Druck auf seinen Schultern
lastet - wie könnte man seine Verbannung vom Spielfeld anders
erklären?""Süddeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe): "Bitte weiterrumpeln!
(...) Die deutsche Nationalelf gewinnt gegen Österreich, überzeugt
aber spielerisch erneut nicht. (...) Endlich ist alles wieder wie
früher. Denn, merke: Wer rumpelt, der siegt. (...) Der Freistoß - ein
Schuss des Spielers mit der Nummer 13, der schneller flog, als
Michael Schumachers Ferrari auf der Geraden raste. Ein Wunder, dass
das Netz diesen Ball halten konnte. Dieses Tor war der
unveränderliche Stempeldruck, den Ballack dem Spiel gab. Und damit
war es nicht mehr so wichtig, dass auch die Partie in Wien keines der
besten seiner Länderspiele war.""Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ; Online-Ausgabe): "Zwischen
Wunsch und Wirklichkeit (...) Alle Protagonisten des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) atmeten nach dem Schlusspfiff im ausverkauften
Ernst-Happel-Stadion spürbar auf und ihre erleichterten Gesichter
sprachen Bände - die in den vergangenen Tagen so oft in Erinnerung
gerufene 'Schmach von Cordoba' hatte sich in abgewandelter Form nicht
wiederholt. (...) Mit dem Sieg in Wien ist Cordoba vergessen. (...)
Dank Ballack zerstörten die Männer in Schwarz und Weiß den trotzigen
Glauben des ganz in rot daherkommenden Mit-Veranstalters an ein
'Wunder von Wien'. (...) Schwachpunkt in der Defensive war abermals
Metzelder, der oft zaghaft in die Zweikämpfe ging und gegen
Österreichs Ein-Mann-Sturm Erwin Hoffer nicht immer gut aussah."SCHWEIZ:
"Basler Zeitung": "Wien 2008 ist nicht Cordoba 1978. (...) Gegen
reichlich limitierte Gastgeber traten die Deutschen erneut nicht wie
ein Titelanwärter auf und konnten froh sein, dass die Österreicher in
ihrem Kader nicht einen Stürmer mit internationalem Format hatten.
(...) Seit vergangenem Donnerstag hatten die Österreicher 94 Stunden
Zeit, sich in eine Fußball-Wunderwelt hineinzusteigern, während im
deutschen Lager das Schreckensszenario auf eine kurze Formel gebracht
werden konnte: Eine Blamage und dann auch noch gegen die 'Ösis'.""Berner Zeitung": "Was hatte Österreich nicht alles vorgekehrt: Es
hatte seine alten Helden alle noch einmal entstaubt und sie zur
Unterstützung des Nationalteams vorsprechen lassen. (...) Genutzt hat
das alles nichts. Das 'Wunder von Wien' wurde abgesagt. (...) Die
österreichische Kapitulation erreichte Deutschland kurz nach 22 Uhr
(...) Da stand fest, dass Ivica Vastic, (...) der in den letzten
Tagen zum österreichischen Fußball-Messias aufgestiegen war (...)
definitiv nicht zum Einsatz kommen würde.""Blick": "Ballack schießt Ösis ab (...) Vor Ballacks Traumtor
hätte die Partie auch auf die andere Seite kippen können - und
womöglich hätte Österreich tatsächlich ein 'zweites Cordoba' erlebt.
(...) Österreich mag talentierte Spieler im Team haben, doch es hat
keinen Mann, der auch nur annähernd über die individuelle Klasse
Ballacks verfügt.""Neue Zürcher Zeitung" (NZZ): "Die Austria-Equipe spielte solide,
teilweise frech. Doch der deutsche Captain Ballack ließ mit seinem
Freistoßtor die Träume Österreichs platzen. (...) Je länger die
Partie dauerte, desto weniger ließ sich die - spielerisch nicht
überzeugende - DFB-Equipe in Bedrängnis bringen. (...) Die EURO geht
bald in die entscheidende Phase. Auch ohne Österreich.""Tagesanzeiger": "Deutschland entging der Schmach von Wien (...)
Österreich geht mit diesem 0:1 als schlechtester Gastgeber in die
EM-Geschichte ein. (...) Sie taten zu wenig, um das 'Wunder von Wien'
zu schaffen, von dem ganz Österreich in den vergangenen Tagen
gesprochen hatte. (...) Aber: Dass Österreich zweimal nur 0:1
verlieren würde und beim 1:1 gegen Polen einen Punkt gewann - das
hatten der Mannschaft im Vorfeld selbst viele Landsleute nicht
zugetraut."
"Le Temps": "Man kann von einer Qualifikation mit Rabatt für die
Deutschen sprechen, die defensiv genauso desaströs spielten wie gegen
Kroatien (...). Bei Rot-Weiß-Rot fiel eine bizarre 3-5-1-1-Taktik auf
(...) Die Lehre aus diesem Spiel: Die Portugiesen haben gute Chancen,
das Hindernis (Deutschland im Viertelfinale) zu überwinden."TSCHECHIEN:
"Mlada fronta Dnes": "Österreich lebte in der Hoffnung, dass es im
Falle des Sieges weiter kommen würde, und zwar zum Nachteil
Deutschlands. Allerdings hätte der deutsche Kapitän Ballack nicht auf
dem Platz sein dürfen (...) Das österreichische Volk träumte von
einem weiteren Fußball-Wunder. (...) Diesmal gelang es nicht. Zwar
brach in Wien ein Fußball-Wahnsinn aus und die deutschen Fans wurden
mit Parolen 'Willkommen in Cordoba' begrüßt. Allerdings reichte die
bloße Euphorie der Österreicher nicht." "Sport": "Die Deutschen rissen die Österreicher aus den
Viertelfinal-Träumen."
ITALIEN:
"Gazzetta dello Sport": "Österreich scheidet mit Würde aus der
EURO 2008 aus. Die Grenzen der Gastgeber waren bekannt, Österreich
hat vor allem ein Starstürmer gefehlt. In drei Spielen hat es nur der
alte Vastic zu einem Tor geschafft, doch er ist nur wenig zum Einsatz
gekommen. Linz, der angeblich der erfolgreichste Spieler hätte sein
sollen, ist gescheitert. Sein Ersatz Hoffer hat keine Spur
hinterlassen. Keine schlechte Figur hat Garics von SSC Napoli
gemacht, doch um in dieser Europameisterschaft weiterzukommen, war
einfach mehr notwendig.""Corriere dello Sport": "Dies ist das schlechteste Ergebnis von
zwei Organisatoren einer internationalen Meisterschaft in der
Geschichte des Fußballs. Ein volles Stadion und viel guter Wille
genügten Österreich nicht, um den Sieg zu schaffen, wie im Jahr 1978.
(...) Österreich war zu unbeholfen, um sich gegen Deutschland
durchzusetzen.""Tuttosport": "Österreich hat alles getan, um das europäische
Abenteuer fortsetzen zu können. In der ersten Halbzeit hat die
Mannschaft gegen die besseren Gegner hart gekämpft und niemals
aufgegeben. Hickersbergers Mannschaft, man muss es zugeben, kann mit
Stolz unter dem Applaus ihrer Tifosi das Stadion verlassen.""La Stampa": "Deutscher Walzer: Deutschland bedankt sich bei
Ballack und bereitet sich auf das Match gegen Portugal vor. Nach den
Schweizern müssen sich nun auch die Österreicher von der EURO 2008
verabschieden. Paare funktionieren oft nicht. Die UEFA soll bei der
Organisation der nächsten EM daran denken."SPANIEN:
"Marca": "Deutschland hielt Wort und wahrte das Gesicht. Die
Österreicher probierten es bis zum Umfallen, aber sie wurden nicht
belohnt. Eine wahre Rakete von Ballack reichte den Deutschen, um
weiterzukommen. Die Österreicher müssen sich damit begnügen, dass sie
als Gastgeber eine ausgezeichnete Figur abgegeben haben. Der
österreichische Stolz: Die Heimmannschaft zeigte, dass sie sich
niemandem ergibt und kämpfte bis zum Schluss, um das Wunder doch noch
wahr zu machen.""El Pais": "Ein 'golazo' (Anm.: ein großartiges Tor) von Ballack machte dem
österreichischen Enthusiasmus ein Ende. Für den einzigen Touch von
Qualität sorgte bei den Österreichern Kapitän Ivanschitz. Österreich
kam gut über die Seiten, aber die Flanken waren meist eine
Fehlzündung.""El Mundo": "Deutschland kam mit einem Minimalaufwand weiter.
Ballacks Freistoßtor schaufelte den schwachen Österreichern das Grab.
Österreich konnte das Tor von Lehmann nie gefährden. Josef
Hickersberger setzte auf ein offensiveres Konzept mit Korkmaz und
Hoffer gemeinsam mit Harnik, einem jungen Stürmer, der eine
interessante Generation anführt. Sie waren Halbfinalisten der U20-WM.
Die EURO kam für sie aber zu früh.""As": "Halb Europa beschwerte sich über die Schiedsrichter, als
Mejuto (Gonzalez) erschien und seine Waffe zog, um die Trainer von
Österreich und Deutschland hinauszuschmeißen. Ballack trübte einen
Bombentreffer mit seinem Jubel. Der deutsche Kapitän hielt sich den
Finger vor den Mund und hieß die enthusiastischen (österreichischen)
Anhänger zu schweigen. Dabei hatten sie sich den ganzen Tag über auf
den Straßen von Wien mit den Fans aus Deutschland verbrüdert. Es ist
ja noch nicht so lange her, dass das eine Land das andere
annektierte."Nachrichtenagentur EFE: "Ein Blitz von Michael Ballack, ein
Mordstritt, aus 20 Metern war genug, um Deutschland in das
Viertelfinale zu bringen und Österreich mit Würde zu verabschieden.
Die Österreicher bauten ihre Hoffnungen auf der Vergangenheit auf,
auf dem Mythos von Cordoba, aber in der Gegenwart war dies nicht zu
wiederholen. Dabei konnten sie in der ersten Hälfte die Distanz, die
sie von Deutschland trennt, reduzieren. Angetrieben durch die
Unterstützung von den Rängen zeigten sie viel guten Willen. Aber sie
stolperten über ihre technischen Defizite, die sie bei solchen
Großereignissen von der Elite trennen."Spanisches Fernsehen TVE: "Die Österreicher kämpften mit viel
Herz, es fehlte ihnen aber die Qualität im Abschluss. Deutschland
gewann, ohne viel zu zeigen."PORTUGAL:
"A bola": "Deutschland auf dem Weg nach Portugal. Früher als
erwartet kommt es zu diesem Duell, das eigentlich erst für das
Halbfinale vorgesehen gewesen war. Deutschland dominierte, aber die
Österreicher hielten dagegen und der Schiedsrichter raubte ihnen in
der 17. Minute einen klaren Elfer.""O jogo": "Deutschland ohne Trainer gegen Portugal. Um die
Deutschen zu schlagen, muss Portugal einfach seinen besten Fußball
spielen. Dann haben wir von ihnen nichts zu befürchten."NIEDERLANDE:
"Algemeen Dagblad": "Es war ein schwaches Spiel, vom Niveau her
weit entfernt von der Partie in Cordoba. Österreich wollte, konnte
aber nicht, weil Spannung und Qualität fehlten. Das Niveau beider
Teams, auch jenes der deutschen Mannschaft, war bedenklich. Niemand
in Deutschland wird von diesem Team beeindruckt sein. 50 Minuten lang
blieb den Österreichern immerhin die Hoffnung auf ein Wunder von
Wien."FRANKREICH:
"Le Parisien": "Natürlich Deutschland. Die Deutschen brüsten sich
bei ihrem Erwachen heute früh gewiss nicht. Aber sie haben zumindest
die Genugtuung, das Ticket für das Viertelfinale erhalten zu haben.""L'Equipe": "Trotz eines mutigen Widerstands ist es doch
Deutschland, das nach dem Sieg am Montag in Wien an zweiter Stelle
der Gruppe B in das Viertelfinale kommt. Trotz des positiven
Ergebnisses werden die künftigen Gegner vor allem die Mängel der
Partner von Lukas Podolski im Gedächtnis behalten.""Dernieres Nouvelles d'Alsace": "Deutschland hat seine
Qualifikation für das Viertelfinale gesichert, indem es Österreich
schlug, aber es hat nach schwerfälligen 90 Minuten nicht seinen
Status als europäischer Titelanwärter wieder gefunden."SCHWEDEN:
"Aftonbladet": "Freistoßkanone brachte Deutschland weiter. Michael
Ballack erlöste sein Land durch ein Traumtor. Es wurde ein heißes
Prestigetreffen Österreich-Deutschland - außerhalb des Spielfeldes.
Kurz vor der Pause wurden beide Trainer ausgeschlossen.""Dagens Nyheter": "Ballacks Geschütz war genau das, was notwendig
war, um eine peinliche Serie zu unterbrechen. Davor hatte die EM kein
einziges Freistoßtor zu verzeichnen. Diesmal schon - und das ist das
mindeste, was man dazu sagen kann."FINNLAND:
"Ilta-Sanomat": "Deutschland weiter - Trainer auf die Tribüne.
Österreich hat es nicht geschafft, seine 30 Jahre zurück liegende
Heldentat zu wiederholen und Deutschland in einer Endrunde zu
besiegen."NORWEGEN:
"Aftenposten": "Ballack schoss Deutschland weiter. Ein
sensationelles Tor - mit einem gekonnten Pferdetritt knallte er den
Ball in die Kreuzecke. Ein Gustostück - und völlig unhaltbar für
Österreichs Torhüter Jürgen Macho."DÄNEMARK:
"Sporten.dk": "Der Triumph des großen Bruders. Michael Ballacks
Rakete brachte Deutschland nach heldenhaftem Einsatz Österreichs ins
Viertelfinale."