Mehr Transparenz und Kooperation
Die Kommission möchte, dass der Weg in Richtung mehr Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten fortgesetzt wird. Zehn Prinzipien sowohl für die Immigrations- als auch die Asylpolitik sind erarbeitet worden und sollen eine grundlegende Richtung vorgeben. Inhaltlich werden klare Regeln, weniger Bürokratie, mehr Transparenz und Kooperation gefordert. Erfolgreiche Immigration könne nur über erfolgreiche Integration erfolgen. "In der Integrationspolitik selbst hat die EU zwar keine gesetzgeberischen Befugnisse, es werden jedoch laufend Best-Practice-Studien verglichen und die verschiedenen Ländern an einen Tisch gebracht um über Änderungen nachzudenken", so Lutz.
Zirkuläre Immigration
Darüber hinaus sei es wichtig finanzielle Ressourcen effizient einzusetzen und vor allem jenen EU-Staaten zukommen zu lassen, die von Einwanderung besonders betroffen sind. Dazu zählen vor allem Staaten wie Griechenland oder Spanien, die lange Außengrenzen haben. Die EU-Kommission möchte weiters die Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Immigranten verstärken, so wird etwa überlegt eine "zirkuläre Immigration" einzuführen. "Das würde bedeuten, dass Immigranten, die zurück in ihr Herkunftland gehen, nicht automatisch ihre Rechte im Einwanderungsland verlieren, sondern innerhalb eines gewissen Zeitraums wieder zurückkommen können", sagt Lutz. Weitere Punkte im Strategiepapier betreffen die Visapolitik, Grenzüberwachung, den Kampf gegen Menschenhandel und zielführende Rückführungspolitik.
Eine europäische Unterstützungsagentur soll künftig für die Koordination der praktischen Zusammenarbeit zwischen den Staaten zuständig sein. Ziel der EU sei es, sogenannte Pull-Faktoren, die einen Anreiz für Einwanderung darstellen, zu minimieren. "Für Arbeitgeber, die illegal arbeiten lassen, wird es bald Sanktionen geben", erklärt Lutz.
Langwierige Entscheidungsprozesse möglich