Pristina - Nach Ansicht der Führung im Kosovo muss die dortige UNO-Verwaltung (UNMIK) von der EU-Rechtsstaatsmission EULEX abgelöst werden. Die UNMIK könne nur noch "für eine begrenzte Dauer" im Kosovo bleiben, heißt es in einem am Dienstag in Pristina (Prishtina) bekanntgewordenen Brief der wichtigsten kosovoarischen Politiker an UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. Ein fester Termin für den Wechsel zwischen diesen beiden Missionen nennt der von Präsident Fatmir Sejdiu unterschriebene Brief nicht. Ban hatte in der vergangenen Woche jedoch angeordnet, dass EULEX nur "unter dem Schirm der UNO" arbeiten darf.

Der "Rahmen" für die weitere Entwicklung des Kosovo sei der Plan des UNO-Vermittlers Martti Ahtisaari, heißt es in dem Schreiben der kosovarischen Führung weiter. Dieses Konzept, das eine EU-Aufsicht beim Aufbau der demokratischen Institutionen des Kosovo nach der einseitigen Unabhängigkeitsausrufung von Serbien im Februar vorsehe, genieße "breite Unterstützung der Menschen im Kosovo", wird diese Position begründet.

Serbien lehnt den Plan und die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz ab und wird dabei von Russland unterstützt. Wegen des russischen Widerstands scheiterte der Ahtisaari-Plan im UNO-Sicherheitsrat. Belgrad und Moskau wollen die EU-Mission verhindern, im Rahmen derer rund 2.000 Polizisten, Richter und Verwaltungsexperten in den Kosovo entsandt werden sollen. (APA/dpa)