Forscher entwickeln winzigen Chip mit gigantischer Speicherleistung
Deutsch-koreanisches Team packte 27 Milliarden Bit auf einen Quadratzentimeter - Speicherdichte soll weiter erhöht werden
Redaktion
oben: Die Aufnahme des Rasterelektronenmikroskops zeigt die Lochmaske (oben) und die Nano-Kondensatoren.
unten: Im Transmissionselektronenmikroskop zeigt sich, wie regelmäßig Platin und Blei-Zirkonat-Titanat aneinander gereiht sind.
Frankfurt/Main - Ein deutsch-koreanisches Forscher-Team hat es geschafft wahrhaft riesige Datenmengen auf kleinster Fläche zu speichern. Mit Hilfe einer extrem fein perforierten Maske gelang es
den Wissenschaftern, 27 Milliarden Kondensatoren aus Platin und
Blei-Zirkonat-Titanat (PZT) auf einer Fläche von einem
Quadratzentimeter unterzubringen. Diese können dann entsprechend
viele Bits speichern.
"Das ist Weltrekord für dieses Material", erklärte die
Max-Planck-Gesellschaft. Die extrem dicht gepackten Kondensatoren
könnten Daten permanent speichern und eignen sich als Ersatz für die
flüchtigen DRAM-Chips, wie sie gegenwärtig für den Arbeitsspeicher
verwendet werden.
Bald mehrere Terabits pro Quadratzoll
Umgerechnet auf Quadratzoll (rund 6,45 Quadratzentimeter, Anm.) ergibt sich eine Kapazität von 176
Milliarden Bits. "Wir nähern uns damit Speicherdichten von einigen
Terabit, Billionen von Bits, pro Quadratzoll", erklärte Dietrich
Hesse vom Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle. "Und
wir hoffen, dass wir die Speicherdichte noch weiter steigern können."
Das keramische Material Blei-Zirkonat-Titanat enthält
Elementarzellen mit permanenten elektrischen Dipolen - ähnlich den
magnetischen Dipolen im Eisen. Der positive und negative Pol eines
permanenten elektrischen Dipols lässt sich in hoher Geschwindigkeit
gezielt vertauschen. (APA/red)
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