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Die vielleicht erfolgreichste Imagekampagne aller Zeiten für Bauarbeiter ist Bob the Builder. In Österreich wirbt "Bau eine Zukunft" für die Vorzüge der Branche.

Foto: APA/EPA/Hot Animation-Hit Entertainment
Jahr für Jahr suchen 50.000 junge Menschen nach einem Lehrberuf, der Spaß macht und interessante Perspektiven eröffnet. Häufig bleibt die Suche erfolglos. Gleichzeitig fehlen der österreichischen Bauwirtschaft pro Jahr rund 800 Lehrlinge. Durch Pensionierung und Berufswechsel verlassen jedes Jahr etwa 2000 Arbeitskräfte die Branche. Seit drei Jahren versucht eine Lehrlingskampagne dem entgegenzuwirken, seit neuestem unter dem Leitspruch "BAU deine Zukunft". Ziel ist es, mehr junge Menschen von den Zukunftsaussichten der Branche zu überzeugen. Die drei klassischen Berufe am Bau – Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauer – zählen zu den best bezahlten Lehrberufen. "Baufachkräfte werden auch in Zukunft sehr begehrt sein und ein immer höheres Ansehen genießen. Wer jetzt einsteigt, braucht sich um seine Zukunft keine Sorgen zu machen", meint Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer in einer Aussendung. Dreigeteilte Ausbildung Bei allen drei Berufen beträgt die Lehrzeit drei Jahre, bei einer Doppellehre – etwa Maurer/Schalungsbauer – erhöht sie sich auf vier. Die Ausbildung erfolgt im "trialen" Rahmen, das heißt die Lehrlinge werden im Unternehmen, in der Berufsschule und in den Bauakademien ausgebildet. Jeder Lehrling besucht zur Ergänzung der fachpraktischen Ausbildung rund drei Wochen pro Lehrjahr eine Bauakademie. Voraussetzungen Interessierte Jugendliche sollten körperliche und soziale Kompetenzen mitbringen. Zu den körperlichen Anforderungen zählen neben Kraft und Genauigkeit auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, eine gute körperliche Konstitution, ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl, Freude am Arbeiten im Freien, handwerkliche Geschicklichkeit, technisches Verständnis, Koordinationsfähigkeit, Schwindelfreiheit und Sicherheitsgefühl. Um die kontinuierliche Weiterbildung der Lehrlinge und ausgebildeten Fachkräfte zu gewährleisten, hat die österreichische Bauwirtschaft die bundesweit vertretenen Bauakademien ins Leben gerufen. "Wir sichern unseren Fachkräften damit einen Ausbildungsstatus auf Top-Niveau und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen", sagt Lahofer. Lehrlingsexperten Die Message kommt an: Seit Beginn der Kampagne steigt das Interesse an Bauberufen und damit die Zahl der Baulehrlinge an. Österreichweit bildeten die Unternehmen des Baugewerbes und der Bauindustrie im vergangenen Jahr 3.735 Lehrlinge in Bauberufen aus. Das waren um 3,3 Prozent mehr als im Jahr davor. Unterstützend zur Kampagne senden die Bauverbände so genannte Lehrlingsexperten aus. Diese besuchen österreichische Schulen und klären Jugendliche und Lehrer in persönlichen Gesprächen über das Anforderungsprofil und die Chancen in der Baubranche auf. (jus, derStandard.at, 23. Juni 2008)