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Van Persie trifft auch gegen Rumänien, keine Rücksicht auf mögliche Halbfinalgegener.

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Mutu und Co. verzweifelten im Spiel gegen Holland.

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Bern - Das B-Team der Niederlande hat am Dienstag die Viertelfinal-Hoffnungen Rumäniens bei der EURO 2008 zunichte gemacht. Die bereits als Gruppensieger feststehenden Oranjes besiegten die Rumänen, denen ein Sieg unabhängig vom Resultat zwischen Italien und Frankreich zum Aufstieg gereicht hätte, vor 30.777 Zuschauern in Bern mit 2:0 (1:0). Die Tore erzielten Klaas-Jan Huntelaar (54.) und Robin van Persie (87.). Damit rettete sich Weltmeister Italien ins Viertelfinale und trifft dort am 22. Juni in Wien auf Spanien.

Der Joker sticht

Ersatzmann Huntelaar hatte in seinem 13. Länderspiel seinen achten Treffer erzielt. Der 24-Jährige von Ajax Amsterdam traf aus kurzer Distanz, nachdem Orlando Engelaar über eine scharfen Querpass von Ibrahim Afellay gesprungen war. Bis dahin waren die Rumänen wie schon gegen Frankreich und Italien sehr kompakt gestanden und hatten die Räume geschickt eng gemacht. In der Schlussphase sorgte Arsenal-Stürmer Van Persie mit einem scharfen Schuss ins kurze Eck allerdings für die Entscheidung.

Neun Umstellungen bei Oranje

Oranje-Teamchef Marco van Basten hatte im Vergleich zum 4:1 gegen Frankreich gleich an neun Positionen umgestellt. Lediglich Rechtsverteidiger Khalid Boulahrouz und Mittelfeldspieler Engelaar hatten ihre Plätze im Team behalten. Am Vortag hatte Van Basten noch davon gesprochen, die "für uns beste Mannschaft gegen Rumänien" aufstellen zu wollen. Da Gelbe Karten ins Viertelfinale mitgenommen werden, wollte der Bondscoach aber kein Risiko eingehen. Auch die B-Elf überzeugte.

Anstelle von Kapitän Edwin van der Sar spielte Maarten Stekelenburg von Ajax Amsterdam im Tor. Als Solospitze nutzte Huntelaar seine Chance anstelle von Ruud van Nistelrooy. Die zuletzt verletzten Stars Arjen Robben und Persie waren erstmals bei dieser EM von Beginn an dabei, um Spielpraxis zu sammeln. Robben hatte schon vor der Pause die größte Chance für die Oranjes vorgefunden, schob den Ball nach Vorarbeit von Huntelaar aber neben das Tor (37.).

Rumänen zu harmlos

Auch die Rumänen hatten ihr Team an vier Positionen verändert. Im Sturmzentrum erhielt Marius Niculae erstmals den Vorzug gegenüber seinem Namensvettern Daniel Niculae. Sein erster Warnschuss ging am Tor vorbei (4.). Superstar Adrian Mutu tauchte mehrmals vor dem Tor auf, wurde aber erst abgeblockt (24.), danach strich sein 25-m-Schuss am rechten Eck vorbei (30.). Die große Chance auf das 1:0 ließ aber Paul Codrea aus. Der zentrale Mittelfeldspieler setzte den Ball nach schöner Kombination über das Tor (44.).

Auf der Gegenseite hatte Boulahrouz in aussichtsreicher Position zu uneigennützig für Huntelaar aufgespielt (33.). Nach Seitenwechsel nahm sich Van Persie einen weiten Ball von Ersatz-Kapitän John Heitinga brillant herunter, Rumänien-Keeper Bogdan Lobont parierte den Drehschuss aber ebenso sensationell (49.). So sicher die Rumänen lange Zeit in der Abwehr gestanden waren, so harmlos waren sie in der Offensvie - auch in der Schlussphase, als sie dringend zwei Tore benötigt hätten. Die einzige Ausgleichschance vergab Mutu, der aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig traf (84.).

Damit verpassten die Rumänen ihr zweites EM-Viertelfinale nach 2000. Damals hatten sie überraschend England mit einem 3:2 im abschließenden Gruppenspiel nach Hause geschickt. Die Niederländer revanchierten sich dagegen für ein 0:0 und ein 0:1 in der Qualifikation. Letzteres Ergebnis hatte die erste Niederlage der Geschichte der Oranje gegen Rumänien bedeutet. Der damalige Goldtorschütze Dorin Goian fehlte diesmal aufgrund einer Gelbsperre in der Innenverteidigung. In der WM-Qualifikation für 2006 hatten die Oranjes die Rumänen zweimal genau mit 2:0 bezwungen.

Gruppe C: Niederlande - Rumänien Endstand 2:0 (0:0) Bern, Stade de Suisse, 30.777 Zuschauer (ausverkauft). Schiedsrichter Massimo Busacca (SUI).

Torfolge: 1:0 (54.) Huntelaar
2:0 (87.) Van Persie

Niederlande: Stekelenburg - Boulahrouz (58. Melchiot), Heitinga, Bouma, De Cler - De Zeeuw, Engelaar - Afellay, Van Persie, Robben (62. Kuyt) - Huntelaar (83. Vennegoor of Hesselink)

Rumänien: Lobont - Contra, Tamas, Ghionea, Rat - Cocis, Codrea (72. Dica), Chivu - Nicolita (82. Petre), Mutu - M. Niculae (59. D. Niculae)

Gelbe Karten: Keine bzw. Chivu (APA)