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AP Photo/Eckehard Schulz
Handys und Mobilfunkmasten sorgen nicht nur für bessere Verbindungen, sondern oft auch für große Aufregung. Bürgerinitiativen in mehreren europäischen Ländern wehren sich gegen bestehende und neue Masten. Sie warnen vor möglichen gesundheitlichen Risiken durch den Elektrosmog. Das ist bisher wissenschaftlich nicht belegbar. Viele Fragen bleiben jedoch offen. Gibt es gesundheitliche Gefahren für diejenigen, die viele Jahre mit dem Handy telefonieren? Wie groß ist das Risiko für Kinder? Woher stammen Beschwerden, wenn sich kein Zusammenhang mit Mobilfunk belegen lässt? Das nährt die Unsicherheit.

Teilweise Entwarnung

Eine Untersuchung des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz mit mehr als 50 Einzelstudien gab zumindest teilweise Entwarnung: Die geltenden Grenzwerte schützten ausreichend vor Gefahren der Mobilfunkstrahlen, ist die Quintessenz des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms. Die Krebsgefahr sei nicht erhöht, und ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Strahlung unterhalb der Grenzwerte und Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen habe nicht nachgewiesen werden können. Doch die Untersuchung startete erst im Jahr 2002.

Experten sehen viele ungeklärten Fragen bei der Langzeitwirkung von Handys und bei Kindern. "Wir wissen es einfach nicht", sagte Fachbereichsleiter Wolfgang Weiss vom Bundesamt für Strahlenschutz. Es gibt bisher nur Vermutungen, dass Kinder auf die Strahlung anders reagieren. "Kinder sind etwas stärker exponiert, weil die Strahlen stärker absorbiert werden", so der Grazer Forscher Norbert Leitgeb. Bisher wird in Studien der Wert von Erwachsenen für Kinder heruntergerechnet. Durch unterschiedliche Wechselwirkungen im Gehirn könnte es sein, dass ein Kinderkopf mehr Energie aufnimmt und die Temperatur etwas höher ist.

Möglichst nicht bei schlechtem Empfang telefonieren

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat nun empfohlen, möglichst nicht bei schlechtem Empfang zu telefonieren, wenn möglich Festnetztelefone zu nutzen und auf den SAR-Wert eines Handys zu achten. Die Spezifische Absorptionsrate (SAR) gibt an, wie viel Sendeleistung der Körper beim Telefonieren maximal aufnehmen kann. "Alle Endgeräte erfüllen die EU-Grenzwerte", betonte Günther Ottendorfer, Geschäftsführer Technik von T-Mobile. Eine Untersuchung für das Informationszentrum Mobilfunk ergab allerdings: Der Anteil der Mobilfunkgeräte mit einem SAR-Wert von bis zu 0,6 Watt/Kilogramm, der dem "Blauen Engel" entspricht, stagniert seit einigen Jahren bei etwa 30 Prozent. Dagegen wuchs der Anteil der Geräte mit besonders hohen SAR-Werten. (APA/dpa)