Sprung in die Nettogewinnzone
Vor dem Börsegang hatte das Unternehmen noch betont, dass es 2006/07 den Sprung in die Nettogewinnzone geschafft habe. Ausblick hatte das Unternehmen damals unter Verweis auf die Stillhaltebestimmungen vor dem Börsegang keinen abgegeben. Phion-Chef Wieland Alge begründete die jetzigen Verluste mit der internationalen Expansion. Vom Marktstart in einem neuen Land bis zum Erreichen der Gewinnzone vergingen üblicherweise 12 bis 15 Monate. Auch in den nächsten zwei bis drei Quartalen rechne er noch mit einem "substanziell negativen Cash-Flow", sagte Alge bei der Bilanzpressekonferenz.
Zukauf
Deshalb will Phion nach seinem ersten Zukauf in der Schweiz Anfang dieser Woche den Cash-Bestand vorerst halten und zumindest in den nächsten sechs Monaten keine weiteren Übernahmen tätigen. Aus dem Börsegang sind dem Unternehmen rund 15 Mio. Euro Eigenkapital zugeflossen. Nach der Übernahme des Schweizer Internet-Sicherheits-Spezialisten Visonys AG seien noch etwa 7 Mio. Euro Cash im Unternehmen. Phion verfüge damit über mehr als ausreichende liquide Mittel, um das organische Wachstum fortzusetzen.
"Leuchtturm-Kunden"
Wie angekündigt habe man über den Kernmarkt Österreich, Deutschland und Schweiz hinaus mit Vertriebsniederlassungen nach Italien, Benelux und Großbritannien expandiert und wichtige "Leuchtturm-Kunden" gewonnen. Demnächst soll auch ein Büro im Nahen Osten eröffnen. Der Umsatz sei - dank starker Zuwächse vor allem in Deutschland, aber auch noch in Österreich - um 38 Prozent auf 7,84 Mio. Euro gestiegen. Im laufenden Geschäftsjahr erwarte Phion dank Visonys ein noch höheres Umsatzwachstum, sagte Alge. Im Kalenderjahr 2007 hatte Visonys rund 2 Mio. Euro umgesetzt, heuer sollen es 2 bis 3 Mio. Euro werden.
Keine Prognosey
Ergebnisprognose wollte Alge für Phion keine abgeben - weil Umsatzsteigerungen um zusätzliche zehn Prozent sich direkt im Ergebnis niederschlagen würden und das Ergebnis daher noch stark schwanken könnte, so der Phion-Chef.
Bei einigen Anlegern habe sich offenbar Enttäuschung eingestellt, wie sich die Profitabilität von Phion und auch der Mid Market entwickelt haben, räumte Alge ein. Bei der Hauptversammlung am 4. Juli würden die Aktionäre voraussichtlich "zurecht fragen, was wir mit ihrem Geld getan haben. Wir glauben aber, dass wir akzeptable Antworten haben", betonte er. An einen Wechsel an eine andere internationale Börse denkt das Unternehmen nicht.
Rückkauf