Brüssel/Stuttgart - Die Entscheidung der EU-
Wettbewerbshüter zur geplanten Machtübernahme von Porsche bei Europas
größtem Autobauer Volkswagen verzögert sich. Der Stuttgarter
Sportwagenhersteller habe das Vorhaben neu in Brüssel zur Überprüfung
angemeldet, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Eine
Entscheidung solle nun bis zum 23. Juli fallen. Ein Porsche-Sprecher
sagte, die EU-Kommission habe zusätzliche Anforderungen für die
Genehmigungen der Mehrheitsübernahme bei VW gestellt.
"Das ist aber nur eine Formalie. Wir sind weiter zuversichtlich,
dass es bald grünes Licht aus Brüssel gibt", sagte der Sprecher.
Einzelheiten über die nachzureichenden Unterlagen wollte er nicht
nennen. Die EU-Kommission teilte keine Gründe für die Verzögerung
mit. "Fragen Sie bitte Porsche", hieß es. Der Sportwagenbauer hatte
die geplante Übernahme im vergangenen Monat zur
wettbewerbsrechtlichen Prüfung angemeldet. Die Kommission wollte
ursprünglich am Mittwoch entscheiden, ob sie das Vorhaben billigt.
Aufstockung auf mehr als 50 Prozent
Die Stuttgarter halten derzeit rund 31 Prozent an VW und wollen
ihre Anteile im Laufe des Jahres auf mehr als 50 Prozent aufstocken.
Für die Machtübernahme bei Volkswagen braucht Porsche nach eigenen
Angaben die Genehmigung von rund 15 Kartellbehörden außerhalb von
Europa. Die Wettbewerbshüter in den USA hätten bereits ihre
Zustimmung gegeben, sagte der Sprecher.
Nach Angaben von Porsche am Mittwoch hat sich der Stuttgarter
Sportwagenhersteller den Zugriff auf weitere 4,9 Prozent Stammaktien
von VW gesichert, um von der Europäischen Union die Genehmigung für
die Mehrheitsübernahme des Wolfsburger Autobauers zu erhalten.
Porsche habe im Zusammenhang mit der Diskussion mit der
EU-Wettbewerbskommission Verträge zum Erwerb von 4,92 Prozent der
VW-Stämme abgeschlossen, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Stuttgart.
Porsche gehe nun davon aus, dass die Beratungen mit der EU nun
"zielführender" würden. (APA/dpa/Reuters)