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Nicht nur für Männer: "maßgefertigter" Anzug aus der Londoner Savile Row für die Sängerin Madonna.

Foto: Reuters/Marco Bucco
London - Londons weltberühmte Herrenschneider aus der Savile Row haben eine empfindliche Niederlage einstecken müssen: Sie dürfen künftig nicht mehr als einzige mit dem Prädikat "maßgefertigt" ("bespoke") für ihre handgearbeiteten Luxus-Anzüge werben, wie die britische Werbe-Aufsichtsbehörde entschied.

"Maßgefertigt" ist gleich "handgefertigt"?

Die Behörde wies eine Beschwerde gegen den Herrenausstatter Sartoriani zurück, der sich nahe der Savile Row angesiedelt und mit einem preisreduzierten "maßgefertigten Anzug" geworben hatte. Dem Beschwerdeführer zufolge suggeriert "maßgefertigt", die Anzüge seien handgefertigt - seiner Ansicht nach wurden sie aber im Ausland maschinell nach Standard-Mustern zugeschnitten und später nur angepasst.

Die britische Behörde pflichtete dagegen Sartorianis Argumentation bei, dass der Begriff "maßgefertigt" sowohl als "auf Bestellung gefertigt" als auch als "maßgeschneidert" verstanden werden könne. Obendrein deute der günstigere Preis darauf hin, dass es sich nicht um einen typischen Savile-Row-Anzug handle.

Keine "Mode-Tyrannei" für Männer

Den Herrenschneidern der Savile Row, die mit ihren Tausende Euro teuren Anzügen schon Prinzen und Premierminister einkleideten, bereiten günstigere Herrenausstatter mit Kollektionen von der Stange schon seit längerem Kopfzerbrechen. Sie werben jetzt mit Slogans wie "befreit den Mann von der Mode-Tyrannei" für ihr Luxushandwerk. (APA/AFP)