Der slowakische Außenminister Jan Kubis hatte bereits vor einigen Monaten das Ende der Visumpflicht für Slowaken bei Reisen in die USA angekündigt. Nun ist ein mögliches Gegengeschäft bekannt geworden: Bratislava soll ein Antiterror-Zentrum einrichten.

Die Slowakei würde damit der tschechischen Republik folgen. Dort soll nach Angaben des tschechischen Innenministers Ivan Langer Ende dieses Jahres ein solches Zentrum entstehen. Dem slowakischen Innenministerium zufolge handelt es sich um einen Kontaktpunkt, der sich im Sitz des Polizeipräsidiums in Bratislava befinden wird.

Die endgültige Entscheidung hängt von der Stellungnahme des Sicherheitsrates der slowakischen Regierung ab. Geht es nach Keith Hughes, dem Sprecher der US-Botschaft in Bratislava, ist der Aufbau eines solchen Zentrums "keinesfalls die Bedingung für die Aufhebung der Visumspflicht" . Ausschlaggebend sei zum Beispiel, dass die Zahl abgelehnter Visumsanträge nicht höher als zehn Prozent sei.

Die Slowakei unterschrieb wie Tschechien ein Memorandum mit den USA, wodurch sie Teil eines elektronischen Systems zur Reiseüberwachung wird. Damit werden Informationen über Transatlantik-reisende ausgetauscht. (Lýdia Kokavcová aus Bratislava/DER STANDARD, Printausgabe, 19.6.2008)