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Im 1. Weltkrieg wurde er schwer verwundet: Die Kriegserlebnisse sowie ausgedehnte Wanderungen in Niederösterreich und dem Burgenland spiegeln sich in seinen frühen Gedichten. Ohne romantische Züge schreibt er über die heimische Natur und gesellschaftliche Außenseiter - Proletarier, Vagabunden, Tagelöhner, Ziegelbrenner, Knechte und Huren.
Eigentlich ist Kramer ein genuiner Heimatdichter, dennoch wurde der überzeugte Sozialdemokrat von allen Seiten bekämpft. Den Christlich-Sozialen galt seine Darstellung der Unterschicht als zu fortschrittlich, die austromarxistischen Parteigenossen verunglimpften ihn als Spießer. Nach dem Einmarsch der Hitler-Truppen blieb Kramer - obwohl seine Bücher von den Nazis verboten worden waren - bis zum letztmöglichen Augenblick in Österreich. Erst im Juli 1939 emigrierte er nach England, wo er mit Schicksalsgenossen wie Hilde Spiel, Elias Canetti und Erich Fried in Kontakt stand.