Damit könnten Spielberg und Konsorten einen ersten Schritt setzen, um sich die Freiheit vom US-Unterhaltungsriesen Viacom in New York zu erkaufen. Zu Viacom gehören unter anderem auch MTV, Nickelodeon und das Filmstudio Paramount.
Viacom hatte DreamWorks 2006 für 1,6 Milliarden Dollar ersteigert, aber schon bald kamen erste Signale, dass das Spielberg-Team doch lieber unabhängig agieren würde.
Viacom-Boss Philippe Dauman, ein gelernter Anwalt, dem man wenig Kreativität nachsagt, verschärfte die Situation im Herbst unbeabsichtigt. Er sagte, ein Verlust von DreamWorks würde keinerlei finanziellen Schaden für Viacom bedeuten. Die Wall Street nahm das positiv auf, Hollywood nahm es ihm übel. Seither sagt Dauman bei jeder Gelegenheit, dass er bei Besuchen in Los Angeles immer Zeit mit seinem "Freund" Spielberg verbringe.
Meilenstein des Wachstums
Im Falle eines Absprungs des Regisseurs könnte dieser weiterhin auch Projekte für Viacom machen, hofft Dauman. Bisherige DreamWorks-Filme, wie etwa der Hit "Transformers," an dessen Fortsetzung bereits gearbeitet wird, würden ebenfalls bei Viacom bleiben.
Aber Reliance, auch bekannt für Finanz- und Telekom-Aktivitäten, würde mit der DreamWorks-Investition einen weiteren Meilenstein seines globalen Wachstum im Unterhaltungssektor erreichen. Das Unternehmen erregte bereits beim Filmfestival in Cannes im Mai Aufsehen mit einem neuen Filmfonds (Volumen: eine Mrd. Dollar) und Geldspritzen für Produktionsfirmen von Brad Pitt, Tom Hanks, Jim Carrey und anderen Top-Stars.