Teheran - Das Europaparlament hat die Hinrichtung Minderjähriger im Iran scharf verurteilt. In einer Entschließung forderte die EU-Volksvertretung die Regierung in Teheran am Donnerstag auf, vier jugendliche Todeskandidaten, deren Hinrichtung unmittelbar bevorstehe, zu verschonen.

Die Vollstreckung der Todesstrafe bei Jugendlichen stehe in Widerspruch zu internationalen Übereinkommen, denen der Iran beigetreten sei. Dazu gehöre das UN-Abkommen über die Rechte der Kinder. Dieses Abkommen verbiete die Hinrichtung von Jugendlichen ebenso wie die von Verurteilten, die zum Zeitpunkt der Tat minderjährig waren.

Das Parlament verwies auf Berichte, nach denen im Iran derzeit mehr als hundert Häftlinge mit der Hinrichtung für Vergehen rechnen müssen, die sie als Minderjährige begangen hatten. Unter ihnen seien auch junge Leute, die wegen gleichgeschlechtlicher Beziehungen zum Tode durch Steinigung verurteilt wurden. An das im März neu gewählte iranische Parlament appellierten die EU-Abgeordneten, Hinrichtungen von Straftätern im Kindesalter abzuschaffen. (APA)