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Foto: AP/Roberto Pfeil
Wien - "Der Lichtschutzfaktor sollte zwischen 30 und 50+ liegen", so die Wiener Hautärztin Eva-Maria Kokoschka, "wichtig ist, dass man sich über seinen individuellen Lichttyp im Klaren ist und sein Freizeitverhalten entsprechend gestaltet. Je heller, umso weniger direkter Lichteinfall auf die Haut. Das heißt Sonnenschutzpräparate wählen, die der Tages- und Jahreszeit entsprechend angepasst sind."

>b>Am Äquator: Siesta im Hotel

Nur schmieren reicht aber nicht immer: "In den sehr sonnenreichen Stunden leichte Schutzkleidung tragen - T-Shirt, leichte Hose, Kopfbedeckung, Sonnenbrillen, die UV-Licht absorbieren und reflektieren können", rät die Expertin von der Uni-Klinik für Dermatologie. In äquatornahen Urlaubsgebieten sollte man überhaupt "Siesta im Hotel halten".

Was bewirkt UV-Strahlung?

Der Körper braucht sie - in geringer Menge -, um Vitamin D zu produzieren. Zu viel UVB-Licht verursacht Sonnenbrand. UVA-Strahlen schädigen die Haut längerfristig, sie lassen sie altern, was sich in Falten, Schlaffheit und Pigmentstörungen ausdrückt. Übermäßige Sonnenexposition ist überdies ein Risikofaktor für Hautkrebs.

Wie entsteht Hautkrebs?

Zu große Lichtbelastung führt zu Schäden im genetischen Material der Hautzellen. Der Körper versucht, diese Schäden mit verschiedenen Reparaturmechanismen zu bereinigen. Die Summe der Hautschäden während des Lebens bleibt aber in der DNA der Zelle vermerkt. Ab einer je nach Hauttyp unterschiedlichen Gesamtsumme ist die Reparaturfähigkeit erschöpft. Dann entstehen maligne Zellen, die sich vermehren können. Ein Hautkarzinom wächst heran.

Wer hat ein erhöhtes Hautkrebsrisiko?

Menschen mit rotem oder hellem Haar, grünen oder hellblauen Augen, die einer höheren Sonnenlichtbestrahlung schutzlos ausgesetzt sind. Es gibt aber auch familiär gehäufte, genetisch determinierte Hautkrebsarten.

Wie kommt man zum richtigen Lichtschutzfaktor?

Indem man ihn auf seinen Fototyp (irische Komplexion, blond und helläugig, brünett und helläugig, mediterraner Hauttyp) und die daraus resultierende Eigenschutzzeit abstimmt. Der Eigenschutz hängt aber auch stark von der geografischen Breite ab. Im Mittelmeerraum vermindert er sich um ungefähr 30 Prozent, in tropischen Ländern um etwa die Hälfte. Mit der Höhenlage nimmt vor allem die UVB-Strahlung zu: Je 1.000 Höhenmeter verstärkt sie sich um 15 Prozent.

Wie errechnet sich die Eigenschutzzeit?

Die auf Sonnenschutzprodukten angegebene Ziffer ist jener Faktor, mit dem man die individuelle Eigenschutzzeit multipliziert. So erhält man die maximale Zeitspanne, während der man sich eingecremt in der Sonne aufhalten kann. Ein Mensch vom Hauttyp 2 (Eigenschutz zehn bis 20 Minuten) muss ein Produkt mit Faktor 10 verwenden, um 100 bis 200 Minuten sonnen zu können, ohne dass die Haut sich stark rötet.

Der Lichtschutzfaktor bezieht sich allerdings nur auf die Vermeidung eines Sonnenbrandes. Andere Schäden wie Hautalterung, Schwächung des Immunsystems der Haut, Auslösung einer Sonnenallergie und Entstehung von Hautkrebs werden kaum berücksichtigt. (APA)