Hamburg - Die HSH Nordbank ist durch die
Finanzmarktkrise im 1. Quartal 2008 belastet worden. Das operative
Ergebnis ging um 90,8 Prozent auf 39 Mio. Euro zurück, teilte das
Institut am Freitag in Hamburg mit. Der Konzernüberschuss lag bei 81
(389) Mio. Euro. Das Institut begründete den Einbruch mit
ergebniswirksamen Abschreibungen auf das Kredit-Portfolio in Höhe von
189 Mio. Euro, einer aufgestockten Risikovorsorge von 49 Mio. Euro
und rückläufigen Kreditmargen.
Außerdem schlugen Einmaleffekte zu Buche: Im Vorjahresquartal
brachten aufgelöste Finanzanlagen 142 Mio. Euro ein, dagegen wurden
von Jänner bis März 2008 deutlich weniger Beteiligungen veräußert
(1,0 Mio. Euro), erläuterte ein Sprecher. Der Zinsüberschuss nach
Risikovorsorge ging im Quartalsvergleich um knapp 9 Prozent auf 376
Mio. Euro zurück. Der Provisionsüberschuss betrug 48 Mio. Euro (83
Mio. Euro).
Höherer Verwaltungsaufwand
Der Verwaltungsaufwand legte um 6,5 Prozent auf 246 Mio. Euro zu.
Investitionen in die IT-Infrastruktur erhöhten den Sachaufwand. Die
Bilanzsumme beträgt rund 204 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Gesamtjahr
2007 erholte sich die Eigenkapitalrendite nach Steuern auf 7,4
Prozent (Gesamtjahr 2007: 6,4 Prozent).
Die HSH Nordbank, die aus der Fusion der Landesbanken in Hamburg
und Kiel hervorging, ist die einzige Landesbank mit einem privaten
Investor als Miteigner.
Trotz des Gewinneinbruchs im Quartal kam die HSH Nordbank immer
noch besser weg als manch ein Konkurrent im öffentlich-rechtlichen
Bankenlager. Die BayernLB rutschte im Zeitraum von Jänner bis März in
die roten Zahlen, auch für das Gesamtjahr schließt sie Verluste nicht
aus. Die zweitgrößte Landesbank, die wegen der Krise Belastungen von
4,3 Mrd. Euro zu tragen hat, baut nun 300 bis 350 Arbeitsplätze ab.
Die WestLB musste durch milliardenschwere Garantien ihrer Eigentümer
gestützt werden. (APA/dpa/Reuters)