Bereits der erste Versuch, TV-Programme auf Handys zu übertragen ist in Deutschland gescheitert. DMB war der Name der Technologie und der Betreiber hat sein Programm "Watcha" mittlerweile eingestellt. Grund dafür war unter anderem auch die Standarddiskussion zwischen DMB und DVB-H, aus der letzterer als Sieger hervorging - vor allem auch deshalb, weil die Technologie mehr Übertragungsmöglichkeiten erlaubte. Die nun auftretenden Verzögerungen bei der Frequenzzuteilung bedrohen aber jetzt die kommerziellen Chancen des DVB-H-Vorhabens.
Als weiteres Hindernis erweist sich die Tatsache, dass es bei Mobile 3.0 noch keine genauen Geschäftsmodelle gibt. Der Vertriebsweg ist ebenso wenig konkret wie mögliche Zusatzdienste, die Kunden zur Zahlung von Abogebühren überzeugen sollen. Denn vor allem hier liegt ein großer Stolperstein für das kostenpflichtige Ausstrahlen von TV-Programmen. Schließlich müssen auch Mobilfunker mit ins Boot geholt werden, um eine breite Masse von Handykunden ansprechen zu können. Allerdings sei es hier noch zu keinen Gesprächen gekommen, berichteten Insider. Bei Vodafone hat man sich von mobilem TV via DVB-H sogar schon verabschiedet.
In Österreich startete der DVB-H-Betreiber Media Broadcast http://www.media-broadcast.com rechtzeitig vor der Euro 2008 mit der Ausstrahlung seines Programms. Mit im Boot waren von Anfang an die Mobilfunker 3 sowie One. Die mobilkom austria ist nach anfänglichem Zögern schließlich auch noch auf den DVB-H-Zug aufgesprungen. "Wir wollen damit die Ansprüche unserer Kunden zufriedenstellen und bieten daher auch mobiles Fernsehen über den DVB-H-Standard an", begründete mobilkom-Sprecher Werner Reiter die Entscheidung gegenüber pressetext. Das Fernsehpaket von den österreichischen Mobilfunkbetreibern kann um neun Euro monatlich erworben werden. Bis Ende des Jahres werben die Provider mit kostenlosem Service.