Bregenz - War der Beinahe-Crash zwischen einem Polizei- und einem Fernseh-Hubschrauber über der Seebühne am Montagabend "fahrlässige Gemeingefährdung"? Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. Untersucht wird, welcher der beiden Piloten die Regel "auf Sicht fliegen" nicht eingehalten hat. Festspielhaus-Geschäftsführer Gerhard Stübe, Mitflieger im ZDF-Heli, widersprach in einem Bericht der Vorarlberger Nachrichten der Polizei-Version, dass der ZDF-Heli von hinten auf die Libelle zugeflogen sei. Es war umgekehrt, sagt Stübe.

Sicherheitsdirektor Elmar Marent über den Heli-Einsatz: "Wir werden das genau überprüfen." Laut Marent waren die Polizisten in der Luft, um Verkehr- und Gelände zu beobachten und zu fotografieren. Nicht involviert, weil einige Minuten zuvor sicher auf dem nahen Fußballplatz gelandet, war der Hubschrauber des deutschen Innenministeriums mit dem Baden-Württemberger Ministerpräsidenten Oettinger an Bord.

Funkverkehr zwischen Hubschraubern ist nicht vorgeschrieben, auch nicht die Kommunikation von genehmigender Behörde und Polizei. Nun will man sich auch ohne Vorschrift informieren.(Jutta Berger/DER STANDARD, Printausgabe, 21.6.2008)