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Malaria ausrotten: Was politisch nicht gelungen ist, wollen die Gates erreichen.

Foto: EPA
Die Gates-Stiftung war bisher von Melinda Gates, der Ehefrau des Microsoft-Gründers, dominiert. Kurz nach ihrer Hochzeit im Jahr 1994 hatte die ehemalige Microsoft-Managerin ihr Interesse an Krankheiten entdeckt, an denen jährlich hunderttausende Kinder sterben, vor allem in Afrika und Asien. Aus diesem Interesse erwuchsen Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein, und sie überredete ihren Mann, einen großen Teil seines Vermögens für den Kampf gegen Seuchen einzusetzen.

37 Milliarden Dollar

Mittlerweile hat die Stiftung, die 37 Milliarden Dollar schwer ist (knapp 24 Milliarden Euro), drei Arbeitsschwerpunkte: Weiterhin fließt das meiste Geld in die Suche nach Medikamenten und Impfstoffen für Krankheiten wie Aids und Malaria. Daneben werden amerikanische High Schools und Bibliotheken gefördert. Im Rahmen des dritten Zweiges wird Entwicklungsarbeit unterstützt, vor allem Agrarprojekte in Afrika.

Humanitäre Hilfe, aber professionell

Die Aufsicht des Fonds obliegt Melinda Gates, ihrem Mann Bill und dessen Vater William. Entscheidungen über zehn Millionen Dollar wurden schon bisher im Konsens getroffen, wobei sich das Ehepaar von Anfang an darin einig war, dass humanitäre Hilfe, insbesondere wenn sie in so großem Stil betrieben wird, professionell aufgezogen sein muss. Mehr als 500 Mitarbeiter verwalten das Geld von Seattle aus. Oberstes strategisches Ziel ist es, innerhalb von zwanzig Jahren Arzneien gegen Malaria und Aids entwickelt zu haben.

Mehr Zeit für die Stiftung

Vier Fünftel seiner Arbeitszeit wolle er künftig der Stiftung widmen, sagte Gates in einer seiner Abschiedsreden. Vor allem seine Prominenz will der zweitreichste Mann der Welt dafür einsetzen, um Geldgeber und Partner für die Ziele der Stiftung zu gewinnen. Den weltweit reichsten Mann, seinen Freund Warren Buffett vom Mischkonzern Berkshire Hathaway, hat er bereits überzeugen können. Buffett übermacht derzeit Schritt für Schritt einen Großteil seines Vermögens der Gates-Stiftung. Weitere prominente US-Philanthropen sind der Investor George Soros sowie Gordon Moore, der Mitgründer des Chipherstellers Intel.(Johanna Ruzicka/DER STANDARD, Printausgabe vom 21.6.2008)