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Schiedsrichter Lubos Michel zückte die Rote, Kolodin durfte trotzdem bleiben.

Foto: Getty/ Baron
Wien/Zürich - Die Schiedsrichter-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat am Sonntag für Aufklärung im umstrittenen Fall der zurückgenommen Gelb-Roten Karte gegen den Russen Kolodin im EM-Viertelfinaltreffen mit den Niederlanden gesorgt. Nach einem Gespräch mit dem slowakischen Referee hieß es dazu: "Lubos Michel nahm seine Entscheidung deshalb zurück, weil er nach Rücksprache mit seinem Assistenten zur Meinung kam, dass das Foul von Kolodin an Sneijder nicht gelb-würdig gewesen war."

Damit wurde klargestellt, dass nicht die Frage, ob der Ball im Spiel oder nicht war, sondern ein angebliches Vergehen der wahre Grund für allgemeine Aufregung gewesen war. Der russische Innenverteidiger hatte bei seinem Klärungsversuch den offensiven Oranje - wie die TV-Zeitlupe bewies - nicht berührt und schon gar nicht gefoult. Worum es in dem Gespräch zwischen Michel und seinem Assistenten auf dem Feld wirklich gegangen war, hatte keiner mitbekommen.

Nach der offiziellen Aufklärung durch die UEFA-Schiri-Kommission stellte auch Gerhard Kapl seine unmittelbar nach dem Spiel am Samstag gemachte Aussage klar. "Ich hatte nicht gewusst, dass Michel mit seinem Assistenten über das Foul gesprochen hatte", sagte der seit Donnerstag in Zürich weilende Vorsitzende der ÖFB-Schiedsrichter-Kommission am Sonntag. Spielstrafen, also Elfmeter oder Freistoß, können nur dann verhängt werden, wenn der Spiel im Ball ist. Persönliche und disziplinäre Strafen können hingegen jederzeit ausgesprochen werden, daher ist es irrelevant, ob das Spiel läuft oder nicht. (APA)