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Hickersberger gar nicht so allein: der Teamchef hat Rückhalt im ÖFB.

Foto: APA/Hochmuth
Wien - Josef Hickersberger hat am Sonntag in der Ö3-Radio-Sendung "Frühstück bei mir" über seine Zukunft gesprochen und sich selbstkritisch gegeben. So meinte der 60-Jährige auf die schlechteste Bilanz eines heimischen Fußball-Teamchefs seit 1945 (nur 5 Siege in 27 Länderspielen) hingewiesen: "Ich weiß nicht, ob es überhaupt eine Berechtigung gibt, dass ich Teamchef bleiben soll."

"...bin ich der glücklichste Mensch"

Der Niederösterreicher, der mit dem EM-Debütanten Österreich nach der Gruppen-Phase ausgeschieden ist, sprach offen über seine Gefühle im Hinblick auf eine mögliche Vertragsverlängerung mit seinem Arbeitgeber: "Wenn ein anderer Teamchef werden soll, bin ich der glücklichste Mensch. Ich wäre erleichtert, sollte der ÖFB sagen, jemand anderer soll den Job machen. Ich habe mein Bestes gegeben, es war nicht genug, okay."

Hickersberger hatte vergangene Woche seine grundsätzliche Bereitschaft bestätigt, weiterarbeiten zu wollen. "Ich will Teamchef in Österreich bleiben, dazu bin ich bereit." Am Sonntag gestand er, dass er nicht gierig darauf sei, den Teamchef zu machen und kein Sesselkleber sei. "Wenn jemand glaubt, ich würde wegen ein paar Euro mehr den Job tun, dann ist er auf dem Holzweg. Ich würde sogar auf ein paar Euro mehr verzichten und dafür ein ruhigen Leben haben."

Ärztliche Untersuchungen

Außerdem müsse er, so der Ex-Teamspieler, das Ergebnis seiner ärztlichen Untersuchungen wegen seines Bluthochdrucks abwarten, um den Stress-Job während einer WM-Qualifikation überhaupt in Erwägung zu ziehen. "Wenn die Ärzte sagen: Auf eigene Gefahr, da stirbst du auf der Trainerbank, und das wäre noch ein schöner Tod, würde ich meinen, dafür ist es eindeutig zu früh." Die Gesundheit im Alter ist ihm heilig. Das sieht auch seine Familie so. "Hicke" ist vierfacher Opa, er möchte noch lange miterleben, wie seine Enkel groß werden.

Sollte sich das ÖFB-Präsidium am 24. Juni in Wien nicht eindeutig für ihn aussprechen, dann hätte er für die Granden des heimischen Fußball seinen Vorschlag für seine Nachfolge bereit. Der Kandidat ist freilich kein wirklicher. "Der Herbert Prohaska wäre der Beste. Aber er ist klug, der macht das nicht mehr, er will nicht mehr. Er weiß eben, wovon er spricht." (APA)