Rom - Eine Satanistensekte in der Nähe von Mailand, deren Führer wegen Mordes an einem Teenager-Paar und an zwei weiteren Personen bereits zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden sind, werden jetzt für weitere 14 Todesfälle verantwortlich gemacht. Mario Maccione, Mitglied der Sekte "Die Bestien des Satans", berichtete, dass die Gruppe Ende der 90er Jahre mehrere Anhänger getötet oder mit Drohungen zum Selbstmord getrieben hat.

Mehrere in der Gegend nördlich von Mailand verschwundene Jugendliche seien Opfer der Satanistensekte gewesen, berichtete Maccione in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale". Maccione wurde wegen Beteiligung am Mord des Teenager-Paares zu 19 Jahren Haft verurteilt.

Serienmörder

"Die 'Bestien des Satans' war ein Konsortium von Serienmördern. Wir haben so oft den Teufel gerufen, dass wir überzeugt waren, er würde uns helfen. Wir töteten und wir wurden nicht entdeckt. Wir versteckten die Leichen und sie wurden nicht gefunden", sagte Maccione. Die Sekte hatte sich 1995 als Musik-Gruppe gebildet und soll massiven Rauschgiftkonsum betrieben haben.

Die Staatsanwaltschaft von Monza überprüft jetzt, ob die Teufelssekte hinter dem angeblichen Selbstmord von sechs Jugendlichen steckt, die im Laufe von vier Jahren tot aufgefunden worden waren. Sie waren alle Mitglieder einer Rocker-Gruppe und wohnten in dem kleinen Dorf Cavaria con Premeno nördlich von Mailand. Bis jetzt war der Tod der sechs Jugendlichen als Selbstmord bewertet worden. Aufgrund der Aussagen der Mutter eines Toten haben die Ermittler den Verdacht geschöpft, dass eine satanistische Sekte die Jugendlichen zum Selbstmord gezwungen hat.

Verurteilt

Der Führer der "Bestien des Satans", Andrea Volpe, und seine "rechte Hand", Nicola Sapone, waren 2005 von einem Gericht in Monza zweitinstanzlich zu zweimal lebenslänglich verurteilt worden. Die anderen fünf Angehörigen der Sekte im Alter von 20 bis 29 Jahren sind zu Haftstrafen zwischen 24 bis 26 Jahre verurteilt worden. Das ermordete Teenager-Paar, das in der Nähe der lombardischen Stadt Monza lebte, soll selbst der Sekte angehört haben. Im Jänner 1998 wollten sie an einer schwarzen Messe in einem abgelegenen Wald teilnehmen. Erst als die 16 und 19 Jahre alten Jugendlichen ein offenes Grab erblickten, wurde ihnen klar, dass sie selbst als Opfer auserwählt waren. Das Paar wurde mit Hämmern zu Tode geprügelt. (APA)