Farmsubsidy, die Organisation, die sich quer über die Europäische Union für Transparenz in Sachen Agrarförderungen stark macht, zeigte sich mit dem österreichischen Offenlegungsakt nicht sehr zufrieden: "Der österreichischen Regierung ist zu gratulieren" , schreibt die Organisation. "Was sie produziert hat, ist Meisterklasse in schlechtem Datenbankdesign." Inhaltlich bezeichnet sie die Auflistung als wenig durchschaubar, etwa, da keine Postleitzahlen angegeben sind, wie dies zum Beispiel in Schweden der Fall ist. Die Auflistung nach dem Alphabet mache es nur schwer möglich, auf einen Blick die größten Fördernehmer zu erkennen.

Famsubsidy hat sich einen Namen mit der Veröffentlichung der EU-Agrar-Förderungen, die immerhin rund 55 Milliarden Euro im Jahr betragen, gemacht, und publiziert die bekannten Namen, die Jahr für Jahr hoheSubventionen erhalten: Das britische Königshaus ist ebenso darunter wie die dänische EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel bzw. ihr Mann. Auch Cees Veerman, dänischer Landwirtschaftsminister, bekam Förderungen. Nicht zuletzt solche Millionenförderungen haben den Ruf nach einer "progressiven Modulation" lautwerden lassen – das heißt, dass im Rahmen der EU-Agrarreformbemühungen ("Health Check") bei den großen Empfängern von Agrargeldern mehr gekürzt wird als bei kleinen.

Österreich gehört neben Griechenland zu den EU-Mitgliedern, die die Förderoffenlegung am spätesten durchgeführt haben. Allerdings ist bei der Mehrheit der Staaten die Offenlegung häufig nur als "partiell" zu werten – d. h. es werden keine Betriebszahlen genannt. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.6.2008)